MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Passives DRS: Ein Technik-Trick als Sackgasse?

Von Mathias Brunner
Ist das real? Force India (Rossiter) vor Ferrari (Massa)

Ist das real? Force India (Rossiter) vor Ferrari (Massa)

Viele Rennställe experimentieren mit dem Lotus-Kniff. Aber lohnt sich der Aufwand wirklich?

Die meisten Rennställe experimentieren mit einem so genannten passiven DRS (drag reduction system) herum.

BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson: «Passiv bedeutet, dass das System nicht daran geknüpft ist, ob der Heckflügel flach oder steil gestellt ist. Passiv bedeutet vielmehr, dass hier verstärke Luftgeschwindigkeit mit zunehmendem Tempo dazu benützt wird, über ein Kanalsystem Luft auf den Heckflügel zu leiten, und zwar so, dass es zu gewollten Strömungsabrissen kommt. Die vermindern den Luftwiderstand und erhöhen damit das Tempo. Wir sprechen hier von Bereichen zwischen 5 und 8 km/h. Wünschenswert ist dabei, dass die Strömungsabrisse erst bei Geschwindigkeiten ab 250 km/h auftreten. Lotus ist hier mit exakt diesem Typ Wegbereiter gewesen, Mercedes hatte zuvor ein anderes System ausprobiert, mit welchem Luft auf den Frontflügel geleitet wird.»

Aber nicht alle Techniker sind vom passiven DRS überzeugt.

Force-India-Technikchef Andy Green beispielsweise hat verfügt, das passive DRS auf Sparflamme weiterzuköcheln. Der Engländer glaubt, dass es zu komplex ist, um eine konstante Wirkungsweise zu garantieren. «Wir glauben, dass es andere Wege gibt, welche sich bei der aerodynamischen Entwicklung eher auszahlen.»

Die bisherigen Ergebnisse in Jerez geben Green Recht: Paul Di Resta ist reichlich und flott zum Fahren gekommen, und zu Mittag des dritten Testtags hier in Jerez liegt Testfahrer James Rossiter auf dem hervorragenden dritten Zwischenrang.

Gary Anderson lobt: «Auf den ersten Blick wirkt der Force India wenig spektakulär. Aber Andy Green und seine Techniker haben beim Auspuff, dem schmalen Heck in Colaflaschen-Form und der Hinterrad-Aufhängung alles richtig gemacht. Das ist aus einem Guss. Die Aufhängungs-Geometrie ist der Aerodynamik untergeordnet worden, das hat Red Bull Racing 2012 vorgemacht und ist der korrekte Ansatz. Die Aufhängung ist überdies auf möglichst gute Nutzung der Pirelli-Reifen ausgelegt, auch das ist ein korreter Ansatz. Force India hat bislang alles richtig gemacht.»

Und das zeigt auch auch auf der Stoppuhr.

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