Martin Whitmarsh: «Teams kämpfen ums Überleben»
Martin Whitmarsh: «Die Teams sind selbst schuld.»
Laut Martin Whitmarsh kämpfen sieben der 11 Formel-1-Teams ums Überleben, einzig Red Bull, Ferrari, McLaren und Mercedes seien finanziell gut abgesichert. Whitmarsh, der nicht nur McLaren Teamchef ist, sondern auch Vorsitzender der FOTA (Formula One Teams’ Association) erklärte im BBC-Interview, das einer der Gründe die Finanzkrise sei, die die Teams der Königsklasse ins Schlittern bringen könnten. Immerhin sei die Formel 1 kein billiger Sport. Jüngstes Opfer war HRT, das nach erfolglosen Rettungsversuchen endgültig zusperren musste.
«Es ist hart», sagte Whitmarsh. «Wir leben in einer Welt der Werbung und man muss sich nur anschauen, wie das auf der Welt läuft. Die Preise fallen immer weiter. Wir haben Vorkehrungen getroffen, aber ich glaube, dass es für einige andere sehr schwer wird.» Viele Teams hätten damit zu kämpfen, sich auf Jahre hinaus kostendeckend aufzustellen.
Das alte Concorde Agreement regelte, wie viel jedes Team vom Kuchen der Einnahmen abbekommt, das lief aber Ende letzten Jahres aus. Auf ein neues konnte man sich bisher nicht einigen und Whitmarsh betont, dass jetzt nur die Teams selbst dafür sorgen könnten, dass sie genügend Geld bekämen.
«Bernie (Ecclestone) hat einen fantastischen Job für die Teambesitzer gemacht», verteidigt er den Formel-1-Boss, der häufig für die Probleme verantwortlich gemacht wird. «Wir können ihn kritisieren, aber er hat seinen Job besser gemacht als wir unseren. Er behält das Geld für seine Angestellten. Dieses Geld fliesst nun aus dem Sport hinaus und das ist für einige von uns äusserst frustrierend, aber das ist genau das, was er versuchen sollte.»
Letztendlich läge es an den Teams selbst, das Problem zu lösen. «Wenn die Teams nicht genug Zusammenhalt beweisen und nicht besser zusammen arbeiten um einen grössen Anteil für sich zu sichern, dann sind sie selbst schuld.»