Mark Webber: «Es ist eine Qual»
Mark Webber hofft auf Sonnenschien in Spanien
Das schlechte Wetter schien Mark Webber heute nichts anhaben können. Der Australier spulte 90 Runden auf dem Circuit de Catalunya ab und war am Ende Tagesschnellster. Für die Saisonvorbereitung seien die Bedingungen im Spanien aber nicht sehr hilfreich, klagte er.
Das schlechte Wetter ist nicht zuträglich für die letzten Tests vor dem Saisonstart. Könnt Ihr trotzdem mit den Daten, die Ihr sammelt, etwas anfangen?
Wir bekommen natürlich immer mehr Daten, da wir immer mehr Runden fahren. Leider sind aber die Bedingungen ähnlich wie letzte Woche hier in Barcelona. Es ist ziemlich kalt; so konnten wir die Reifen noch nicht unter anderen Bedingungen testen. Wir haben jede Menge Daten unter den gleichen Bedingungen. Es ist eine Qual, aber Sonntag soll es wohl besser werden. Es wird aber immer noch kein Vergleich mit Melbourne sein und auch weit von den Bedingungen bei den meisten anderen Rennen entfernt.
Wie läuft der Reifenvergleich bei dem Wetter?
Für die Intermediates ist es sehr kalt. Sie werden zwar realativ schnell warm, wenn die Strecke aber auftrocknet, werden sie auch sehr schnell alt. Das haben wir gelernt, es ist aber nicht sehr ungewöhnlich und nicht viel anders als letztes Jahr. Der Trockenreifen ist allerdings bei den 10 Grad hier Streckentemperatur auch nicht besser.
Wie gut ist die Vorbereitung in diesem Winter im Vergleich zu letztem Jahr?
Definitiv besser. Letztes Jahr hatten wir viel mehr Probleme, das Auto zu verstehen. Es war eines unserer schwächsten Jahre, zumindest am Anfang, da hat sich das auch in den Resultaten gezeigt. Da fuhren wir in den ersten sechs oder sieben Rennen immer knapp am Podium vorbei; das deutete sich schon bei den Tests an. Dieses Jahr sind wir offenbar besser. Ob es genug ist, um auf verschiedenen Strecken zu gewinnen, bleibt abzuwarten. Um auf unterschiedlichen Strecken zu gewinnen, braucht man ein sehr gutes Auto. Ob wir das haben, werden wir erst herausfinden, wenn wir an die verschiedenen Strecken kommen. Wir könnten hier ein rotes oder auch silbernes Auto haben, dass phänomenal läuft und mit dem wir nicht mithalten können. So ist aber die Formel 1 nun mal. Wir müssen auf alles vorbereitet sein, vergangener Ruhm zählt nicht mehr. Aber wir sind darauf gefasst und unterschätzen unsere Konkurrenten nicht.
Hast Du schon ein Gefühl für das neue Auto entwickeln können?
Ich fühle mich im Auto sehr wohl. Es war schön, zumindest in der letzten Stunde ein paar Daten zur Vorbereitung auf Samstag zu bekommen. Ich bin eine Menge Runden gefahren, war ein Mal neben der Strecke und konnte ans Limit gehen. Das ist immer ein gutes Zeichen.
Bist du trotz des Wetters zufrieden mit den Fortschritten?
Ja. Wir verstehen das Auto viel besser, da es im Grunde auf dem RB8 aufbaut. Das macht es einfacher für uns. Es wäre enttäuschend, wenn wir den RB9 nicht verstehen würden. Wir kennen seine Charakteristika, da er sich nicht so sehr vom RB8 unterscheidet. Wir wissen aber nicht, ob es gut genug sein wird.
Was erwartest Du Dir vom Heimrennen in Melbourne?
Nichts Bestimmtes. Ich muss mal einen Deal mit Jenson machen. Er gewinnt immer mein Heimrennen und ich seines. Ich fahre gerne in Melbourne. Ich mag die Strecke, sie ist eine meiner Lieblingsstrecken. Für einen Fahrer sollte es zwar keine Strecken geben, die man weniger mag, aber aus irgendwelchen Gründen liegen einem manche Strecken eben mehr als andere. In Melbourne war ich aber immer schnell; ich hoffe dieses Jahr auf ein gutes Resultat.
Inwieweit werdet Ihr Euch hier noch auf Melbourne vorbereiten können?
Am Samstag, wenn das Wetter hoffentlich besser ist, werden wir noch an der Feinabstimmung arbeiten. Ausserdem haben wir auch Daten aus den letzten Jahren, die wir zu Rate ziehen werden. Damit und den Daten von hier werden wir am Freitag und Samstag früh in Melbourne arbeiten können. Wir werden aber dort noch jede Menge zu tun haben, besonders, da wir sehen müssen, wie es dort mit den superweichen Reifen läuft.