Lotus: Hektische Planänderung wegen Kimi Räikkönen
Nichts geht mehr: Valsecchi sorgte kurz vor der Mittagspause für Stille auf dem Circuit de Catalunya
Das Lotus-Team musste das Testprogramm am zweitletzten Vorsaisontesttag in Barcelona umkrempeln: Weil sich der erkrankte Kimi Räikkönen in letzter Minute vom Test abgemeldet hatte, musste kurzerhand Ersatzmann Davide Valsecchi einspringen.
Die Premierenfahrt des Italieners im neuen Lotus E21 dauerte allerdings nur, bis Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean wieder in Barcelona eingetroffen war und das Steuer übernehmen konnte. Der 26-Jährige, der die WM 2012 auf dem 21. Gesamtrang abschloss, war am Freitagabend wegen eines Sponsortermins nach Paris zurückgeflogen. Kaum angekommen, durfte er jedoch gleich wieder umkehren.
Im Sitz eines Weltmeisters
Valsecchi verursachte eine Unterbrechung und schaffte bloss 16 Runden, dann musste er das Cockpit für den zurückgeeilten Stammpiloten Grosjean räumen. Der GP2-Gesamtsieger von 2012 nutzte die Medienaufmerksamkeit, um sein Team zu loben: «Heute morgen wurde es etwas hektisch, da die Entscheidung ziemlich spät fiel. Aber das Team hat ganze Arbeit geleistet und das Auto blitzschnell für mich vorbereitet.»
Dass er im Sitz des erkrankten Räikkönen ausrücken musste, empfand der Lotus-Reservist nicht etwa als Zumutung: «Ich kann noch nicht so viel über das Auto sagen, denn ich bin nur kurze Einsätze gefahren. Dass ich trotzdem sehr schnell Tempo machen konnte, beweist, dass der neue Lotus schnell und konkurrenzfähig ist. Es war eine fantastische Chance. Ich durfte im Sitz eines früheren Weltmeisters Platz nehmen, ich wusste also, dass ich schnell sein würde.»
Neue Flügel funktionieren
Grosjean war am Nachmittag wesentlich fleissiger. Der französisch-schweizerische Doppelbürger umrundete den Circuit de Catalunya 46 Mal und erklärte gut gelaunt: «Ich habe nicht erwartet, heute wieder im E21 zu sitzen. Ich musste meinen freien Tag abbrechen. Aber das ist nicht schlimm, es war eine gute Planänderung. Ich konnte die neuen Front- und Heckflügelvarianten testen; beide sind im Vergleich zur ersten Version besser. Es ging uns nicht um die Rundenzeiten, denn ich war mit viel Treibstoff unterwegs.»
Wer am letzten Testtag im Lotus sitzen wird, ist noch nicht entschieden. Grosjean ist bereit für einen weiteren Einsatz, wie er gerne zugibt: «Ich hoffe natürlich, dass es Kimi morgen besser geht. Aber ich hätte selbstverständlich auch nichts dagegen, wenn ich noch einmal testen dürfte.»
Die Testzeiten von Samstag, 2. März
Pos. (Nat.) Fahrzeug | Zeit (Anz.R.) Reifen |
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W04 | 1:20,558 (111) weich |
2. F.Massa (BR), Ferrari F138 | 1:21,266 (94) superweich |
3. A.Sutil (D), Force India VJM06-Mercedes | 1:21,627 (109) weich |
4. P.Maldonado (YV), Williams FW35-Renault | 1:22,305 (34) weich |
5. E.Gutiérrez (MEX), Sauber C32-Ferrari | 1:22,553 (98) weich |
6. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW35-Renault | 1:22,613 (28) weich |
7. S.Pérez (MEX), McLaren MP4/28-Merc. | 1:22,694 (99) weich |
8. M.Webber (AUS), Red Bull R. RB9-Renault | 1:23,116 (53) weich |
9. J.-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR8-Ferrari | 1:23,223 (110) weich |
10. Romain Grosjean (F), Lotus E21-Renault | 1:23,230 (40) mittel |
11. Davide Valsecchi (I), Lotus E21-Renault | 1:23,448 (16) weich |
12. J.Bianchi (F), Marussia MR02-Cosworth | 1:24,028 (68) weich |
13. G. v.d Garde (NL), Caterham CT03-Renault | 1:24,520 (123) weich |