Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Paul Hembery: «Das ist beunruhigend»

Von Vanessa Georgoulas
Paul Hembery: «Wir führen seit drei Jahren die gleichen Diskussionen»

Paul Hembery: «Wir führen seit drei Jahren die gleichen Diskussionen»

Der Motorsportdirektor von Pirelli spricht über die Kritik an den neuen Reifen, die Reifenschäden von Jenson Button und Lewis Hamilton und mögliche Boxenstopp-Strategien.

In diesen Tagen muss Paul Hembery viel Kritik einstecken. Der Motorsport-Direktor von Pirelli ist der Prügelknabe des Fahrerlagers, wenn es um die Reifensorgen der Formel-1-Stars geht. Warum er trotzdem gelassen bleibt und mit welchen Boxenstopp-Strategien der Brite in Malaysia rechnet, erklärt er im Interview mit Sky.

Paul Hembery, wie viele Beschwerden haben Sie schon erhalten?
Ha, manche Teams beschweren sich, und natürlich sind das die, die grössere Probleme mit den Reifen haben. Aber das am Anfang immer so, wir führen seit drei Jahren die gleichen Diskussionen in den ersten Rennen. Es ist ganz einfach: Wir haben ein neues Produkt und manche sind glücklich damit, andere etwas weniger.

Wir haben in den freien Trainings einige beunruhigende Auflösungserscheinungen bei den Reifen gesehen, etwa bei Jenson Button, oder heute morgen bei Lewis Hamilton, bei dem sich die Lauffläche vom Reifen löste. Was war da los?
Natürlich ist es immer beunruhigend so etwas zu sehen. Bei Hamilton ging dem Problem ein Bremsplatten und ein etwas überhitzter Reifen voraus. Das könnte in diesem Jahr ein grösseres Problem sein als noch 2012. Wir werden das selbstverständlich genau beobachten.

Die Rundenzeiten sind teilweise schon nach zehn, elf Runden eingebrochen, welche Boxenstopp-Strategien werden wir im Rennen sehen?
Das kommt auf die Teams an, ich denke, dass sich die Meisten für drei Stopps entscheiden werden. Sollte es trocken bleiben, dürfen auch die Top-Ten-Piloten ihre Reifen für den Start frei wählen, was die Strategie-Möglichkeiten vervielfältigt. Der Zeitunterschied zwischen der schnelleren Medium-Mischung und den harten Reifen beträgt etwa acht Zehntelsekunden. Um 16 Uhr Ortszeit beginnt das Rennen, dann werden wir auch alle Parameter kennen und wissen, ob es regnet. Generell ist es eine schwierige Strecke mit aggressivem Asphalt. In Kombination mit der grossen Hitze werden auch die Reifen bis ans Limit gefordert.

Wer hat Pirelli denn aufgetragen, solche Reifen zu machen?
Das waren die Teams und Vermarkter. Wir bekommen Vorschläge und Anweisungen von den Teams, etwa die Vorgabe, dass bei jedem Rennen zwei bis drei Boxenstopps eingelegt werden müssen.

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