Sebastian Vettel: «Ich habe das voll versaut»
Webber und Vettel stehen sich derzeit nicht besonders nahe
Da standen sie nun: In der Mitte Sebastian Vettel, der aussah, wie ein Junge, der mit der Hand in der Keksdose erwischt worden war; links Mark Webber, mit einer unsichtbaren, aber unübersehbaren schwarzen Wolke des Ärgers über seinem Kopf; und rechts Lewis Hamilton, dem es sichtlich peinlich war, dass man seinen Stallgefährten und langjährigen Kumpel Nico Rosberg zurückgepfiffen hatte.
Auf dem Podest versuchte Martin Brundle, ein halbwegs sinnvolles Interview zu führen. An den Fragen lag es nicht.
Vettel brabbelte Allgemeinplätze, sichtlich nicht bei der Sache, der Kernsatz war: «Wenn es etwas zu besprechen gibt, dann werden wir das intern tun.»
Kernsatz von Mark Webber: «Aus meiner Sicht lief alles klar, das Rennen war gelaufen, ich schonte Motor und Reifen. Dann hat Seb eine eigene Entscheidung getroffen, aber er wird wie immer Schutz vom Team erhalten.»
Das erste interne Gespräch hatte da bereits stattgefunden – als Webber seinen vermeintlichen Gefährten im Parc fermé zur Seite zog und ins Gebet nahm.
Es traf Sebastian Vettel wie ein Blitz.
Vielleicht war er deshalb auf dem Podest wie benommen.
Sebastian: «In diesem Moment wurde mir klar – ich habe das voll versaut. Wenn man die Chance hätte, was anders zu machen, würde ich es gerne machen. Wenn ich es ändern könnte, würde ich es. Ich entschuldige mich, zuerst bei Mark Webber und auch beim Team. Ich hätte es besser machen müssen, ich hätte es besser wissen müssen. Als ich den Helm abgezogen und kurz mit Mark gesprochen hatte, da hat er es ziemlich klar auf den Punkt gebracht. Ich bin nicht stolz darauf, was ich getan habe.»
«Natürlich sprechen wir vor den Rennen über solche Szenarien. Es gab einen markanten Speed-Unterschied, aber der erklärte sich aus der Tatsache, dass Mark Auto und Reifen schonte und ich eben nicht. Das hätte mir klar sein müssen. Ich ging erhebliche Risiken ein, um Webber zu überholen. Es war nicht meine Absicht, die Anweisungen zu reagieren. Es ist einfach passiert.»
«Ich bin jetzt das schwarze Schaf, aber dafür muss ich ganz alleine die Verantwortung tragen.»
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