Formel 1: Max Verstappen ist Champion

Damon Hill kritisiert Jean Todt

Von Petra Wiesmayer
Formel 1

FIA-Präsident Jean Todt solle endlich Stellung zur Lage in Bahrain nehmen, fordert der Formel-1 -Weltmeister von 1996, Damon Hill.

Eine Woche bevor der Formel-1-Tross in Bahrain anreist, gibt es in dem Golfstaat wütende Proteste gegen das Regime, aber auch gegen das Formel-1-Rennen. Angeblich werden die Demonstranten von der Regierung massiv bedroht, auch wenn diese das verneint. 2011 wurde der Grand Prix aus ähnlichen Gründen abgesagt, vergangenes Jahr fand er trotz andauernder Proteste statt, während die Polizei die Demonstranten mit Tränengas in Schach zu halten versuchte. Trotzdem machten tägliche Zwischenfälle und ein erschossener Demonstrant fast mehr Schlagzeilen als die Formel 1.

Human Rights Watch berichtete nun, die Polizei habe in den letzten Tagen 20 Regierungsgegner in den Städten nahe des Sakhir Circuits verhaftet.
«Ich würde nicht nach Bahrain fahren wollen, wenn die Leute dort extra schlecht behandelt werden nur, damit das Rennen stattfinden kann», sagt Damon Hill. «Wir wollen nicht, dass die Formel 1 dafür verantwortlich ist, dass sich das Leben der Menschen verschlechtert. Die Frage ist, ob die Formel 1, wenn sie nach Bahrain geht, die brutalen Repressionen hervorruft oder verstärkt.»

Der Sport sollte sich keinesfalls zum Spielball für die falschen Ziele machen lassen, betont der Brite. Jean Todt müsse als FIA-Präsident endlich Stellung beziehen, fordert er. «Seine Herangehensweise ist es, nichts zu sagen, da man sonst regierungskritisch wäre, aber das ist ein Fehler. Er lässt sich benutzen, oder der Sport wird so angesehen, als würde er benutzt, da er der Wirtschaft und der Reputation des Landes hilft. Er hat nichts gesagt, das den Sport von den unschönen Dingen distanzieren würde, die uns erschüttern. Ich glaube, das würde jeder in diesem Sport gerne tun.»

Die Meisten in der Formel 1 würden lieber nicht Bahrain fahren und so das Leben der Einheimischen noch verschlechtern, ist Damon Hill überzeugt. «Wir möchten, dass die Formel 1 allen Spaß macht. Sie hat viele positive anzubieten. Aber bitte behandelt die Menschen nicht in unserem Namen so brutal. Ich denke nicht, dass ich damit politische Aussagen mache. Es ist mehr ethisch als politisch.»

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