Pirelli-Chef Hembery: «Untersuchen Massas Reifen»
Felipe Massa musste zwei Mal mit einem kaputten Reifen an die Box
Gleich zwei Mal musste Ferrari-Pilot Felipe Massa im vierten Saisonlauf mit einem zerfetzten rechten Hinterrad an die Box schleichen. Der kleine Brasilianer rätselte hinterher: «Am Start hatte ich ein wenig Untersteuern, aber ich glaube nicht, dass meine Probleme dadurch verursacht wurden. Beim ersten Mal löste sich die Lauffläche offenbar einfach ab, der zweite Schaden könnte auf einen Plattfuss zurückgehen. Wir müssen das nun so schnell wie möglich herausfinden.»
Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery räumt ein: «Bei Massas Ferrari gab es offensichtlich ein Problem mit dem Reifen.» Der Brite verspricht: «Wir untersuchen derzeit, warum der Reifen gleich zwei Schnitte aufwies: Einen in der Reifenflange und einen in der Lauffläche selbst. Wir müssen nun herausfinden, was diese Schnitte verursacht hat.»
Reifen sorgen für gute Show
Abgesehen von diesem Vorfall verlief der vierte Saisonlauf in der Wüste ganz nach dem Geschmack des italienischen Reifenausrüsters. Hembery schwärmt: «Es ist fantastisch, wenn man von der ersten bis zur letzten Runde so viele brillante Zweikämpfe sieht. Dies lag unter anderem auch daran, dass der Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen nicht so gross war und es deshalb auch nicht klar war, welche Strategie zum Erfolg führen würde. Diesmal war es nicht so wichtig, auf welcher Mischung die Piloten ins Rennen starten würden. Und weil die Hitze den thermalen Reifenabbau zu einem weiteren kniffligen Problem gemacht hat, wurden jene Piloten belohnt, die besonders sanft mit den Gummis umgingen.»
Tatsächlich bekamen die Fans viele verschiedene Strategien zu sehen, die Spanne reichte von zwei bis vier Boxenstopps. Sieger Sebastian Vettel startete auf den weicheren Medium-Walzen ins Rennen und wechselte daraufhin zwei Mal auf die härtere Mischung. Die Reifenstrategie spielte auch beim Zweitplatzierten eine grosse Rolle: Kimi Räikkönen startete von der neunten Position ins Rennen und sicherte sich mit einer Zwei-Stopp-Strategie den Platz hinter dem Weltmeister. Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean schaffte es mit einer Drei-Stopp-Strategie aufs Treppchen.
Die Reifen-Fakten des vierten GP-Wochenendes in Bahrain
Die schnellsten Rundenzeiten je Reifenmischung
Medium
1. Adrian Sutil (D), Force India, 1:37,070 min
2. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:37,588 min
3. Romain Grosjean (F), Lotus, 1:37,627 min
Hart
1. Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing, 1:36,961 min
2. Fernando Alonso (E), Ferrari, 1:37,204 min
3. Sergio Pérez (MEX), McLaren, 1:37,913 min
Längster Einsatz eines Reifens im Rennen:
Medium: 21 Runden (Felipe Massa (BR), Ferrari)
Hart: 24 Runden (Adrian Sutil (D), Force India)
Boxenstopp-Übersicht
Vettel: MG HN (10) HN (25) HN (42)
Räikkönen: MG HN (16) HN (34)
Grosjean: HN HN (08) MN (27) MN (42)
Di Resta: MG HN (14) HN (36)
Hamilton: MG MG (10) HN (22) HN (38)
Pérez: MN HN (10) HN (20) HN (39)
Webber: MG HN (08) HN (21) HN (37)
Alonso: MG HN (07) HG (08) HG (24) HN (39)
Rosberg: MG HN (09) HN (20) MG (33) MG (44)
Button: MN HN (09) HN (21) HN (34) MG (46)
Maldonado: MN HN (10) HN (23) HN (39)
Hülkenberg: HN HN (12) MG (26) MN (41)
Sutil: MG HN (01) HN (18) MG (42)
Bottas: HN HN (13) HN (29) MG (47)
Massa: HG HN (10) MN (17) HG (28) MG (36)
Ricciardo: MN HN (09) HN (25) HG (41)
Pic: MN HN (11) HN (23) HN (35)
Gutiérrez: HN HN (01) HG (16) MN (33) MN (43)
Bianchi: MN HN (09) HN (22) HG (36) MG (48)
Chilton: MN HN (10) HN (23) HG (37) MG (46)
Van der Garde: MN HN (02) MN (14) HN (24) MG (39) HG (47)
Vergne: HN HN (02)
In der ersten Spalte stehen die Reifen, mit denen die Fahrer das Rennen starteten.
M = Medium
H = Hart
N = Neue Mischung
G = Gebrauchte Mischung