Pirelli in einer politischen Zwickmühle
Pirelli-Rennchef Paul Hembery
Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing: «Wir finden noch immer, die Reifen sind in ihrem Verhalten grenzwertig. Ich weiss, dass andere Rennställe mehr Probleme haben als wir, aber ich finde vier Stopps pro Rennen einfach zu viel.»
Morgen Dienstag fällt in der Zentrale von Pirelli in Mailand die Entscheidung, ob die bisher verwendeten Mischungen verändert werden sollen.
Rennchef Paul Hembery gibt zu bedenken: «Die Teams sollten nicht etwas grundlegend Neues erwarten. Es hat sich nichts geändert – auch vor einem Jahr war das Geschrei gross, und dann haben die Teams im Laufe der Zeit gelernt, mit den Reifen umzugehen, die Kritik ist leiser geworden und dann ganz verstummt.»
Hemberys Problem: Werden die Reifen verändert und es wird anschliessend offensichtlich, dass diese Änderung einem bestimmten Auto besser mundet als anderen, dann ist abzusehen, was die Konkurrenz davon hält.
Eine der Vorgaben von Pirelli besteht darin, niemanden zu bevorzugen.
Und wer garantiert, dass eine Änderung mitten in der Saison auf allen weiteren Pisten funktionieren wird?
Gleichzeitig ist Pirelli einer der Gründe, wieso wir dramatische Rennen erleben. Ganz so, wie es der Autoverband FIA gefordert hatte. Zudem ist Pirelli in aller Munde, was die Marketing-Abteilung mit Vergnügen beobachtet.
Natürlich könnte Pirelli ganz andersartige Reifen bauen. Möchten wir wirklich wieder Reifen, die problemlos ein ganzes Rennen durchhalten, aber langweilige Rennverläufe erzeugen?
Pirelli steht vor einer kniffligen Aufgabe.