MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Barcelona-GP: Mercedes als Hero oder Zero?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton im Mercedes auf dem Circuit de Catalunya

Lewis Hamilton im Mercedes auf dem Circuit de Catalunya

Silberpfeile als Formel-1-Geheimtipp? Oder doch ein Duell zwischen Ferrari und Red Bull Racing?

Der Circuit de Catalunya und die Silberpfeile – das ist keine Liebesgeschichte. In den vergangenen drei Jahren schnupperte nur Michael Schumacher an einem Podestplatz (Schumi wurde 2010 im Spanien-GP Vierter), ansonsten fielen die Autos von Nico Rosberg und dem siebenfachen Weltmeister Schumacher stets wegen zu viel Reifenverschleiss zurück und kamen im Mittelfeld ins Ziel.

Die Bilanz: Rosberg 2012 Siebter, Schumacher out. Rosberg 2011 Siebter, einen Rang hinter Michael. Rosberg 2010 nur auf Rang 13, Schumi wieder gesagt Vierter.

Doch im vergangenen Testwinter waren die Autos von Nico Rosberg und Lewis Hamilton auf der katalanischen Rennstrecke der Massstab: Auf eine Runde gar der Massstab, im Dauerlauf eindrucksvoll.

Die vier ersten Grands Prix der Saison 2013 haben unterstrichen, dass dies kein Strohfeuer war. Die Silberpfeile haben gemessen am Vorjahr Fortschritte gemacht.

Aber BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson gibt zu bedenken: Das Mercedes-Chassis bringt die Reifen extrem schnell auf Temperatur, dies ist einer der Gründe für den tollen Speed im Training. Leider hat das jedoch Nachteile, wenn der Tank im Rennen gefüllt werden muss. Dann bauen die Hinterreifen am Mercedes stärker ab als an anderen Autos – nicht ganz so dramatisch wie in den Vorjahren, aber doch so, dass eben Siege derzeit ausser Reichweite sind. Wenn die Hinterreifen abbauen, dann neigen sie zum Durchdrehen, das beschleunigt den Abbau zusätzlich, das ist eine Spirale, aus welcher du nicht mehr rauskommst. Da wirst du schnell vom Hero zum Zero.»

Mit der neuen harten Mischung sollte Mercedes besser zurecht kommen – weil sie ein breiteres Nutzfenster erlaubt. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff dämpft allerdings die Erwartungen: «Gut, wir waren bei den Wintertests stark. Aber damals hatten wir ganz andere Bedingungen, was die Strecke an sich und die Umgebungs-Temperatur betrifft.»

Kommt hinzu, dass im vergangenen Winter einige Teams noch an Kinderkrankheiten mit ihren Autos litten oder ihr Fahrzeug schlicht zu wenig verstanden. Red Bull Racing beispielsweise verirrte sich im Labyrinth aus Daten von neuen Teilen und 2013er Reifen.

Das Weltmeister-Team hat inzwischen zugelegt: Siege von Sebastian Vettel in Malaysia und Bahrain.

Doch die meisten Hoffnungen für das Rennen auf dem Circuit de Catalunya darf sich wohl Ferrari machen. Gary Anderson: «In Sachen Reifen-Management scheint der Wagen von Fernando Alonso und Felipe Massa der beste Allrounder zu sein. Und deshalb spielt es auch keine Rolle, wenn bei einem Rennen nicht die von Pirelli vorhergesagten Temparaturen herrschen.»

Zur Erinnung: Das Wetter für den Spanien-GP wird freundlich sein, aber für die Jahreszeit ein wenig zu kühl ...

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