Barcelona: Alkohol, Drehwürmer, seltene Laster
Nur damit das klar bleibt
Zum fünften WM-Lauf rückt der Formel-1-Zirkus auf den Circuit de Catalunya ausserhalb von Barcelon aus. Dabei gibt es einige Feinheiten zu beachten.
– Zum ersten Mal dieses Jahr sehen wir die tollen Lkw der Rennställe: Das ist inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr. Nur 7 der 19 WM-Läufe finden dieses Jahr auf europäischem Boden statt! (Spanien, Monaco, England, Deutschland, Ungarn, Belgien und Italien.)
– Zwei Drittel der Wintertestfahrten haben auf dem Circuit de Catalunya stattgefunden. Nützen wird das den Teams wenig: Erstens, weil die Temperaturen im Februar und März erheblich niedriger waren als nun im Mai; und zweitens, weil Pirelli eine der beiden Reifenmischungen (die harte) neu gebacken hat.
– 16 der bisherigen 22 auf dieser Rennstrecke siegereichen Teams gewannen in der Folge auch den Konstrukteurs-Pokal.
– An Änderungen gibt es wenig: In den Kurven 13, 14 und 15 wurden die Randsteine in den Scheitelpunkten abgeschrägt.
– Auch hier gibt es zwei Überhol-Zonen, in welchen der verstellbare Heckflügel flach gestellt werden darf: Zwischen den Kurven 9 und 10 (Campsa und La Caixa) sowie auf der Start/Ziel-Geraden.
– Pastor Maldonado ist der einzige GP-Fahrer, der bislang seinen einzigen Formel-1-Erfolg auf dem Circuit de Catalunya feiern konnte.
– Bei 18 von 22 Läufen auf diesem Kurs hat der Fahrer von Pole-Position gewonnen.
– Nur ein Fahrer bisher konnte das Rennen aus Startreihe 2 gewinnen: 1996 ging Michael Schumacher als Dritter ins Rennen.
– Test-Weltmeister der aktuellen Piloten ist hier Jenson Button: Der Weltmeister von 2009 hat auf dem Circuit de Catalunya 34706 Kilometer zurückgelegt, das entspricht 7455 Runden!
– Der Circuit de Catalunya ist die dritten spanische GP-Strecke im Grossraum Barcelona: nach Pedralbes und Montjuich.
– Auf die Finger der Piloten schauen die Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Roger Peart (Kanada) und Alan Jones (Formel-1-Champion 1980). Nationaler Steward ist die Spanierin Silvia Bellot.
– Ob FIA-Vizepräsident Carlos Gracia zum Rennen kommen wird, ist nicht klar. Klar jedoch ist: Sollte er an der Rennstrecke auftauchen, dann wird der spanische Autoverbands-Chef chauffiert – der 72-Jährige sitzt derzeit ein achtmonatiges Fahrverbot ab wegen Alkohol am Lenkrad ...
– Beim Begriff Spanien-GP rümpfen die meisten Einheimischen hier schon mal die Nase: Barcelona, das ist primär mal Katalonien, erst dann Spanien. Ein wenig die wie Bayern, die sich erst mal vornweg nehmen, erst dann folgt Deutschland. So werden regelmässig zwei Hymnen gespielt (die katalanische und die spanische), so gibt es Durchsagen in zwei Sprachen, auch die Piste ist zweisprachig beschildert.
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