Monisha Kaltenborn: «Honda-Comeback ändert nichts»
Monisha Kaltenborn: «Die Reduzierung der Kosten müsste an oberster Stelle stehen»
An der Spitze des Sauber-Teams muss Monisha Kaltenborn in diesen Tagen kleine Wunder bewirken. Der anstehende Wechsel von den aktuellen 2.4-Liter-V8-Motoren zu den ab 2014 vorgeschriebenen 1.6-Liter-V6-Turbos ist vor allem für die privaten Rennställe eine enorme finanzielle Herausforderung. Daran ändert auch die Formel-1-Rückkehr von Honda nichts, wie die 42-jährige Österreicherin mit indischen Wurzeln im exklusiven SPEEDWEEK.COM-Interview erklärt.
Wie ist die Formel-1-Rückkehr von Honda aus Team-Sicht zu bewerten? Freut man sich bei Sauber über das Comeback?
Honda ist eine Marke mit einer reichen Geschichte in der Formel 1 und mit einer eindrucksvollen Erfolgsbilanz, entsprechend positiv ist das für die gesamte Formel 1.
Das Sauber-Team soll sich schon über die Kosten der Honda-Aggregate erkundigt haben. Stimmt das?
Nein, das stimmt nicht.
Ist der Wechsel von Ferrari zu Honda ein realistisches Szenario?
Unser aktueller Ansprechpartner ist Ferrari, so gesehen stellt sich die Frage für uns nicht.
Inwiefern ändert die Formel-1-Rückkehr von Honda die Verhandlungsbasis von Sauber mit allen potenziellen Motorenpartnern? Wirkt sich die Erweiterung des Angebotes auf den Preis aus?
Das ändert für uns nichts.
Die neuen Triebwerke sollen sehr teuer sein: Es ist von 15-20 Millionen Euro Kosten pro Saison die Rede, kommt das etwa hin?
Darüber möchten wir nicht reden.
Sind die Kosten für die neuen 1,6-Liter-Turbos ein Problem für Sauber?
Die Kosten für die neuen Triebwerke sind höher als die bisherigen, entsprechend ist das eine zusätzliche finanzielle Belastung für alle Privatteams.
Wie lässt sich die Einführung der neuen Motoren mit dem vielgerühmten Sparkurs der Formel 1 vereinbaren?
Ich verstehe durchaus die Absicht der FIA, auf der Motorenseite Technologien einzuführen, die vermehrt auch Umweltaspekten berücksichtigen. Doch im Sinne eines gesunden Sports müsste eigentlich die Reduzierung der Kosten an oberster Stelle stehen.