Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Paul di Resta: «Racing ist nie langweilig»

Von Vanessa Georgoulas/Andreas Reiners
Paul di Resta: «Ich denke nicht, dass die aktuellen Reifen ein Sicherheitsrisiko sind»

Paul di Resta: «Ich denke nicht, dass die aktuellen Reifen ein Sicherheitsrisiko sind»

Der Force-India-Pilot verteidigt im Interview die aktuellen Pirelli-Reifen und erklärt, warum die Rennfahrerei trotz Reifensorgen immer noch Spass macht.

Paul di Resta, die Formel-1-Reifenkonstruktion wird auf den Kanada-GP hin geändert. Würdest du diese Massnahme als unfair bezeichnen, wenn sich die Reifencharakteristik daruch stark verändert?

Ich weiss nicht genau, was Pirelli dazu veröffentlicht hat. Aber mir wurde gesagt, dass alles fair abläuft. Ich vermute, dass uns die Änderung genau wie Ferrari und Lotus ein kleines bisschen mehr als die restliche Konkurrenz treffen wird. Wir haben im Winter sehr viel Zeit in die Reifenarbeit und Rennperformance investiert. Natürlich sind da diese Änderungen etwas ärgerlich.

Der Automobilweltverband FIA sagte, die Reifenkonstruktion werde ausschliesslich aus Gründen der Sicherheit angepasst. Man hat gesehen, dass sich die Laufflächen teilweise komplett abgelöst haben. Sind die aktuellen Reifen ein Sicherheitsproblem?
Ich denke nicht, dass sie gefährlich sind. Es gab im Feld ein paar Probleme mit den Medium-Reifen, die schon angefahren waren. Manche waren wegen des letzten GP ein wenig aufgeregt, aber wir hatten im Rennen keine Probleme. Ich denke, die meisten Reifenschäden lassen sich auf das Überfahren von Trümmerteilen zurückführen. Ausserdem spielten die hohen Temperaturen sicher auch eine Rolle.

Findest du, dass die Formel 1 aus Fahrer-Sicht langweiliger geworden ist?
Es ist vielleicht langweilig, wenn du mit grossem Abstand an der Spitze liegst. Aber es ist nicht langweilig, wenn du überall mit Herausforderungen konfrontierst wirst. Im vergangenen GP war es zum Beispiel spannend, weil wir mit vier Stopps unterwegs waren und andere mit drei, das wurde sehr knapp.

In Bahrain hast Du das Podest knapp verpasst, wäre es eine Enttäuschung, Ende Jahr noch ohne Podestplatz dazustehen?
Ja, das wäre es. Was wir bisher schon erreicht haben, macht uns dennoch sehr glücklich. Ich denke, wir könnten noch ein bisschen aggressiver agieren und versuchen, ein Podest zu holen. Wir müssen einfach alle guten Chancen nutzen – wie in Bahrain. Das war ein starkes Wochenende: Es lief schon im Training und im Qualifying gut, und wir haben erkannt, dass wir auch im Rennen stark sein können. Im Verlauf des Jahres kommen noch mehr Strecken, die uns sehr gut liegen sollten. In Barcelona hätten wir ein wenig Glück gebraucht, um ein besseres Resultat zu erzielen.
Entscheidend ist, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Wenn wir auf die letzten beiden Jahren zurückblicken, dann haben wir uns jeweils im Laufe der Saison steigern können. Diesmal sind wir schon zu Beginn der Saison stark. Wenn wir die Entwicklung übers Jahr wieder so gut hinkriegen, kann man noch einiges erwarten. Ich denke, das schaffen wir, denn wir verstehen das Auto schon jetzt sehr gut. Und es ist auch noch mehr Potential vorhanden.

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