Sebastian Vettel: «Wie hinter zwei Autobussen!»
Sebastian Vettel gratuliert Sieger Nico Rosberg
Sebastian Vettel vor dem Monaco-GP: Nur vier Punkte vor Kimi Räikkönen, 17 vor Ferrari-Star Fernando Alonso.
Sebastian Vettel nach dem Monaco-GP: Nicht gewonnen, aber 21 Punkte vor Räikkönen und 29 vor Alonso.
Manchmal fühlt sich auch Rang 2 wie ein Sieg an.
«Jeder weiss, wie schwierig das Überholen hier in Monaco ist. Wir dürfen mit diesem Ergebnis zufrieden sein», bestätigte der Red-Bull-Racing-Pilot. «Mein Start war sensationell, aber es reichte nicht, um Hamilton zu schnappen. Dazu ist die Anfahrt zu Kurve 1 mit 140 Metern einfach zu kurz. Danach war ich überrascht, wie langsam gefahren wird. Ich kam mir vor wie hinter zwei Autobussen!»
«Das Team hat dann strategisch klug gehandelt, um Mark und mich immerhin vor Hamilton zu bringen. Und der war ja nicht gerade am Schlafen. Ich sah ja, wie nahe er am Heck von Mark klebte.»
Oder hat Hamilton doch ein wenig geschlafen?
Mercedes-Rennchef Toto Wolff gegenüber den Kollegen vom englischen Fernsehen: «Wir hatten Hamilton nicht angewiesen, es langsamer angehen zu lassen.»
Anders gesagt: Lewis trödelte etwas, die Sekunden, die er hinter Rosberg beim Stopp verloren hatte, waren nicht das Entscheidende.
Zurück zu Sebastian Vettel.
«Während das Rennen später neutralisiert war, durften ja alle frische Reifen montieren lassen. Aber gegen Rosberg war trotzdem nichts zu machen. Aufregend war das alles nicht, aber mit dem Ergebnis kann ich gut leben.»
Nicht aufregend?
Hat Vettels Ingenieur Guillaume Rocquelin nicht kurz vor Schluss (wieder einmal) ermahnt, als Vettel wieder mal kurz vor Schluss die schnellste Runde fuhr: «Seb, dafür gibt es keine Punkte.»
Worauf Vettel antwortete: «Aber Befriedigung.»
«Keiner kann sagen, wie sich das Rennen ohne die Safety-Car-Phasen und die Neutralisierung entwickelt hätte», sinnierte Vettel. «Aber Hut ab vor der Leistung von Nico. Er hat heute verdient gewonnen.»
Zwei deutsche Mannschaften im Fussball-Champions-League-Finale, zwei deutsche Rennfahrer ganz vorne im Monaco-GP. Sebastian lacht: «Gestern hat es nicht ganz für die Dortmunder gereicht, denen ich die Daumen gehalten hatte, heute nicht ganz für mich. Aber ich verlasse Monaco trotzdem nicht unglücklich.»