Vettel, Alonso & Co in Sorge: Keine neuen Pirelli
Trübe Aussichten für die Formel-1-Fans in Montreal
Für Formel-1-Alleinausrüster Pirelli sollte der Kanada-GP ein Neu-Anfang sein: Erstens wird an diesem Wochenende in der gleichen Reifenmischungs-Kombination angetreten wie in Australien zu Saisonbeginn, also mit superweich (rot) und mittelhart (weiss). Zum Zweiten sollte jeder Fahrer im freien Training zwei Sätze der neuen Versuchsreifen mit verbesserter Schulter erhalten – die sollen die gefährlich aussehenden Laufflächen-Ablösungen (Delamination) verhindern. Die Mischung dieser Reifen ist mittelhart.
Pirelli-Rennleiter Paul Hembery: «Wir haben bisher in dieser Saison rund 12.500 Reifen gebraucht. Bei 14 davon haben wir folgendes Phänomen rekonstruieren können – Schnittverletzungen am Reifen, die durch den Gürtel hindurch gingen, was zu einer Überhitzung führte und das wiederum zur Ablösung der Lauffläche, das ist das so genannte Delamnieren. Diese Schäden sehen im Fernsehen schlecht aus, aber in Gefahr waren die Fahrer nie, denn die Reifen bleiben aufgepumpt.»
Daher wurde für den Kanada-GP der Schultergürtel von Stahl zurück auf Kevlar geändet (wie bei den Konstruktionen 2011 und 2012).
Nur – das alles ist umsonst.
Es regnet in Strömen hier in Montreal, an den Einsatz von Trockenreifen (Slicks) ist derzeit nicht zu denken.
Wenn die neuen Reifen hier aber nicht ausprobiert werden können, dann kommen sie beim übernächsten Rennen in Silverstone (England) auch nicht zum Einsatz. Weil sich noch immer einige Rennställe dagegen sperren, ungetestete Reifen am gleichen Rennwochenende im Grand Prix zu verwenden.
Das in Montreal kursierende Gerücht, wonach Pirelli auch die Intermediate- und Regenreifen mit der alten Schulter-Konstruktion ausgerüstet habe, hat sich als haltlos erwiesen.