Montreal-GP: Vettel, Alonso, Hamilton & Co bleiben
Lewis Hamilton weicht einem Inselbewohner aus
Vor wenigen Tagen haben wir berichtet: Lokale, regionale und nationale Regierungsvertreter hatten sich schon im Winter darauf geeinigt, dass der bestehende Vertrag mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone vorzeitig bis einschliesslich 2024 verlängert wird. Der heutige Vertrag läuft mit dem Rennen 2013 aus.
Lokale Quellen sprudeln, dass die Kanadier pro Rennen 15 Mio Dollar aufbringen müssen: Fünf Mio werden vom Staat Kanada übernommen, vier von der Provinz Québec, eine Million von der Stadt Montreal. Die restlichen fünf Millionen kommen von einer gemeinnützigen Organisation namens Tourisme Montreal, die im Jahr rund 30 Mio Dollar aus Hotel-Steuern einnimmt.
Das Formel-1-Rennen spielt im Tourismus ohne Zweifel eine grosse Rolle. Daher wollen die Kanadier den Grand Prix behalten. Was ihnen sauer aufstösst, ist die Forderung von Bernie Ecclestone, wonach sich die Antrittsgebühr jedes Jahr um fünf Prozent erhöhen soll (bei manchen Rennen sind es sogar zehn Prozent). Es half bei den Verhandlungen auch nicht, dass die Regierungen der Provinz Québec und der Stadt Montreal neu besetzt wurden.
Inzwischen sagt jedoch GP-Promoter François Dumontier: «Alles ist auf gutem Weg, wir haben uns geeinigt. Es fehlt nur noch die Unterschrift.»
Die dürfte dieses Wochenende folgen.
Dumontier hat auch keine Angst, dass mehr Läufe in Nordamerika (Austin, New Jersey) dem Montreal-GP abträglich sind: «Im Gegenteil. Mehr Grands Prix, das bedeutet, dass mehr Menschen auf die Formel 1 aufmerksam werden, und das kann uns nur nützen.»
Weitere Rennen (wie IndyCar oder NASCAR) haben gemäss Dumontier zweite Priorität: «Zunächst einmal wollte ich den Grand Prix für die nächsten Jahre sicherstellen. Sobald das in trockenen Tüchern ist, kümmere ich mich um weitere Rennen.»
Mehr Rennen, das ist gut fürs Geschäft und schlecht für die Murmeltiere, welche die Île Notre-Dame bevölkern. Die finden – die Insel gehört uns. Wie das Tierchen hier im Jahre 2008. Beachten Sie, wie Lewis Hamilton ausweicht ...