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Lotus: Kimi Räikkönen weg, Romain Grosjean zu schwach

Von Mathias Brunner
BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson zieht nach sieben Rennen Zwischenbilanz und sagt, wieso sich die Lotus-Führung Sorgen machen muss.

Die Formel 1 atmet kurz durch: Zwischen dem Kanada-GP und dem folgenden WM-Lauf in Silverstone (England) liegen zwei rennfreie Wochenenden. Das ist Anlass für den früheren Jordan-Technikchef Gary Anderson, sich die Arbeit der besten Rennställe anzuschauen. Dem BBC- und SPEEDWEEK-Formel-1-Experten ist bei Lotus Folgendes aufgefallen.

«Lotus ist für mich in einer ähnlichen Ausgangsposition wie Ferrari – sie haben Mühe, im Training die Reifen schnell auf Temperatur zu bekommen, was der Leistungsfähigkeit im Qualifying abträglich ist; im Rennen dann zeigen sie einen beneidenswerten Speed.»

«Ich glaube, der Verlust von Technik-Chef James Allison wiegt schwer. Er ist ein Mann mit Visionen für die Entwicklung eines Fahrzeugs, und ich weiss nicht, ob so ein Mann gleichwertig ersetzt werden kann. Zudem höre ich, dass Lotus von Finanzproblemen geplagt ist, was in der Regel kein gutes Zeichen für die Weiterentwicklung ist.»

«Das eine Problem führt dann zum anderen: Kann Lotus in Sachen Entwicklung die Schlagkraft der Spitzenteams nicht halten, fallen sie also zurück, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich Kimi Räikkönen einen anderen Arbeitgeber sucht. Romain Grosjean halte ich nicht für eine Führungs-Persönlichkeit. Lotus sollte sich auf die Suche nach einem anderen Fahrer machen, aber die Piloten mit dem notwendigen Rüstzeug, einen Rennstall mitzureissen, die sind rar.»

«Lotus muss dringend die Sponsorensuche intensivieren. Der Rennstall verfügt über eine kompetente Ingenieurs-Truppe, der ich zutraue, im Quali-Trimm mehr aus dem Wagen herauszuholen. Wieviel kostet eine solche Entwicklung? Als Faustregel gilt: Pro Rennen eine Million Dollar!»

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