FIA-Urteil: Mercedes und Pirelli nur verwarnt
Sie haben sich die Entscheidung gewiss nicht einfach gemacht – Edwin Glasgow, als Präsident des Tribunals, Laurent Anselmi (Monaco), Chris Harris (USA), Patrick Raedersdorf (Schweiz) sowie Tony Scott-Andrews (Grossbritannien). Mehr als sieben Stunden lang hatten sie sich gestern Donnerstag die Ausführungen des FIA-Anklägers sowie der Verteidiger von Mercedes und Pirelli angehört, auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn war zu Wort gekommen. Nun ist das Urteil da: Verwarnung für Mercedes, Ausschluss von Mercedes vom Nachwuchsfahrer-Test, Verwarnung von Pirelli.
Die Urteilsbegründung lautet wie folgt:
Mercedes hat Artikel 22.4 h) des Sportgesetzes gebrochen (dieser Artikel definiert das Testverbot innerhalb der Saison).
Mercedes und Pirelli haben sich bei der FIA zu wenig gründlich darüber informiert, ob ihr Test auch wirklich erlaubt sei.
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Mercedes durch den Test einen unerlaubten Vorteil gewonnen hat.
Strafmildernd wirkt, dass die Angeklagten einen gewissen Grad des Handelns nach bestem Wissen und Gewissen nachweisen konnten, vor allem in Bezug auf die angebliche Erlaubnis der FIA, den Test fahren zu dürfen.
Mercedes und Pirelli können dieses Urteil anfechten und vor das Internationale Appellations-Gericht der FIA treten. Gemäss Statuten kann auch FIA-Präsident Jean Todt, gegen das Urteil Rekurs einlegen. Die Einsprachefirst beträgt sieben Tage.
Mercedes hat bereits erklärt, nicht in Berufung zu gehen.