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Jacques Villeneuve: Wenig Respekt in der NASCAR

Von Lewis Franck
Im Formel-1-Fahrerlager von Spanien kam Jacques Villeneuve gut an

Im Formel-1-Fahrerlager von Spanien kam Jacques Villeneuve gut an

Der Formel-1-Weltmeister von 1997 hat nicht viele Freunde im NASCAR-Fahrerlager, wie eine kleine Umfrage von SPEEDWEEK.COM zeigt.

Dass Jacques Villeneuve in NASCAR-Kreisen keinen guten Ruf geniesst, hat nicht zuletzt mit seiner rüpelhaften Fahrweise im Nationwide-Rennen von Montréal im Jahr 2011 zu tun. Damals verlor der Formel-1-Weltmeister von 1997 die Kontrolle über seinen Dienstwagen und krachte in den Führenden Marcos Ambrose. Der Australier rächte sich kurz darauf und drehte den Kanadier von der Strecke. Auch wenn Ambrose das Rennen trotz des Zwischenfalls gewinnen konnte, handelte sich der Spross der Formel-1-Legende Gilles Villeneuve damit viel Kritik ein.

Dass Villeneuve nun in Sonoma sein NASCAR-Comeback feiert, stösst nicht nur auf Gegenliebe. Danica Patrick antwortet etwa auf die Frage, ob sie ihren Zwist mit dem 42-Jährigen aus dem vergangenen Jahr mittlerweile beigelegt habe, lachend: «Ich weiss es nicht. Ich habe ihn im Rookie-Meeting gesehen und dachte mir: Oh, hey. Das war’s. Nach allem, was passiert ist, ist es nicht einfach, Respekt für so einen Menschen aufzubringen. Ich achte die Erfolge, die er in seiner Karriere erringen konnte, aber ich habe keinen Respekt für sein Verhalten anderen Fahrern gegenüber. Ich kann sein Verhalten auf der Strecke nicht gutheissen. Das ist alles, was man dazu sagen muss.»

Jimmie Johnson sieht den Einsatz von Villeneuve etwas entspannter: «Ich wusste nicht, dass er dabei ist, aber ja, angesichts seiner Nationwide-Erfahrung geht er es diesmal vielleicht etwas vorsichtiger an.» Gegner Clint Bowyer vergleicht den umstrittenen Formel-1-Champion mit einem Zugunglück: «Ein extrem schneller Zug, der im Normalfall entgleist. Man muss ein gewisses Mass an Respekt an den Tag legen, egal, ob man um Punkte und die Meisterschaft fährt oder einen Gastauftritt hinlegt. Wenn man diesen nicht aufbringt, wird man es nie schaffen, sich hier zu bewähren. Die Wahrscheinlichkeit, dass man am Ende frustriert dasteht, ist sehr hoch.»

Marcos Ambrose: Keine Probleme mit Villeneuve

Marcos Ambrose, der mit Villeneuve beim Napa Auto Parts 200 auf dem Circuit Gilles Villeneuve zusammengekracht war, beteuert: «Ich habe keine Probleme mit ihm, aber ich denke, da gibt es genug andere Fahrer, die viel mehr Mühe mit ihm haben. Für mich ist alles okay, ich mag Jacques wirklich. Ich habe ihm zugeschaut, als er all’ die Grands Prix und die Formel-1-WM gewann, und ich freue mich wirklich, dass ich gegen einen Fahrer von diesem Kaliber und mit diesem Leistungsausweis antreten darf. Von mir aus ist also alles in Ordnung, es ist gut, dass er in Sonoma antritt.»

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