Fernando Alonso: «Wir sind nicht schnell genug»
Die Kunden der Shell-Tankstelle in Hamburg staunten nicht schlecht, als plötzlich Fernando Alonso seinen Formel-1-Ferrari auftankte. Natürlich war das Ganze nur ein PR-Gag, denn der Doppelweltmeister besuchte am Mittwoch das Kraftstofflabor von Shell in Hamburg-Wilhelmsburg, in dem der 100-Oktan-Sprit für seinen Dienstwagen hergestellt und abgefüllt wird. «Hauptsache, es bringt mehr PS!» war das Fazit des Spaniers nach einer Führung durch die Anlage.
Und die würden dem F138 auch gut tun. Der «beste Ferrari, in dem ich je saß», hält Fernando Alonso zwar in Schlagdistanz zum WM-Führenden Sebastian Vettel, der Gewinn der Weltmeisterschaft ist aber noch in weiter Ferne. Nach acht von 19 Rennen beträgt der Rückstand des Ferrari-Piloten 21 Punkte auf den Konkurrenten von Red Bull Racing.
«Wir hätten sogar 50 Punkte zurückliegen können, wenn Sebastian nicht das technische Problem in Silverstone gehabt hätte», sagte Alonso in Hamburg. «Wir müssen in den beiden ausstehenden Rennen vor der Sommerpause den Rückstand weiter reduzieren. Ich weiß, dass das ein optimistischer Plan ist. Im Moment sind wir einfach nicht schnell genug.»
Deutschland war für den 31-Jährigen aus Oviedo allerdings schon immer ein gutes Pflaster. Insgesamt fünf Mal hat er schon auf dem Nürburgring und in Hockenheim gewonnen. In Maranello hofft man, dass die Strecke in der Eifel der Scuderia auch 2013 wieder wohlgesonnen ist. Immerhin liegt der letzte WM-Titel der Roten mit Kimi Räikkönen bereits sechs Jahre zurück. Alonso holte seine letzte Krone sogar noch ein Jahr früher, 2006 und musste sich in den vergangenen drei Jahren jeweils im letzten Rennen Sebastian Vettel geschlagen geben.
Auf das Reifendesaster in Silverstone angesprochen, bei dem er selbst nur knapp den umherfliegenden Gummi- und Metallfetzen von Sergio Perez' McLaren entkam, betonte der Asturier noch einmal, dass eine derartige Situation absolut inakzeptabel sei. «Wir haben Dinge erlebt, die wir so nie wieder sehen wollen. Wenn die Situation so ist, wie sie in Silverstone war, wäre es nicht möglich zu fahren», sagte er.
«Es hätte Unfälle geben können, die um einiges schlimmer hätten sein können, als das, was wir gesehen haben. Man stelle sich vor, Streckenposten, Fans oder ein Fahrer käme dabei ums Leben. So wie in Silverstone kann es nicht weitergehen. So kann man keine Rennen fahren, das ist zu gefährlich für Fahrer und Zuschauer. Aber wie ich gehört habe, hat es schon erste Schritte gegeben», sprach Alonso die neuen Reifen an, die Pirelli an den Nürburgring bringt – mit Kevlar- statt Stahlgürtel.