1. Training: Keine Reifenpannen auf dem Nürburgring
Schnellster im ersten freien Training: Lewis Hamilton
Nach dem Reifendrama von Silverstone erwartete das ganze Formel-1-Fahrerlager das erste freie Training auf dem Nürburgring mit Spannung. Alle wollten wissen: Würden die Reifen-Explosionen von Grossbritannien auch auf dem reifenschonenderen Eifel-Rundkurs auftauchen? Und würden die Formel-1-Stars dann den zuvor brieflich angedrohten Boykott durchziehen?
Kurz vor Trainingsstart gab der Automobilweltverband FIA den Teams auf Wunsch von Pirelli strengere Regeln bezüglich Reifendruck und Sturz vor, um eine Wiederholung des Silverstone-Dramas zu vermeiden. Das zeigte Wirkung: Statt mit einem explodierenden Reifen hatte Ferrari-Star Fernando Alonso mit Elektrikproblemen zu kämpfen.
Der Weltmeister von 2005 und 2006 kam auf seiner Installationsrunde keine fünf Kurven weit und musste eine knapp 40 Minuten dauernde Zwangspause einlegen. Zur Trainingsmitte verliess der Asturier die Box wieder, allerdings nur um festzustellen, dass das Problem noch nicht behoben worden war. Der Rennstall aus Maranello nahm daraufhin die Einheitselektronik genauer unter die Lupe. Alonsos Teamkollege Felipe Massa sorgte für Wiedergutmachung und drehte die sechstschnellste Runde.
Nicht nur Alonso musste sich in Geduld üben: Zum Zuschauen wurde auch Ferrari-Junior Jules Bianchi verdammt. Der 23-Jährige aus Nizza musste seinen Marussia an Rodolfo Gonzalez abgeben. Der 27 Jahre alte Venezolaner testete einige aerodynamische Neuerungen und blieb fast sechs Sekunden langsamer als die Spitzenreiter und war damit der langsamste Pilot auf dem Nürburgring.
An der Spitze der Zeitenliste reihten sich die beiden Silberpfeil-Piloten ein, wobei Lewis Hamilton knapp zwei Zehntelsekunden schneller als Silverstone-Sieger Nico Rosberg war. Die drittschnellste Runde drehte Red Bull Racing-Urgestein Mark Webber mit 1:32,789 min. Damit verwies er Adrian Sutil auf den vierten Platz. Der Force-India-Rückkehrer drehte bloss 16 Runden. Der fleissigste Pilot im Feld war Romain Grosjean im Lotus, der den GP-Kurs gleich 27 Mal umrundete.
Lotus-Star Kimi Räikkönen sicherte sich den fünften Rang vor Massa. Dahinter reihten sich McLaren-Pilot Jenson Button, Weltmeister Sebastian Vettel, Kimis Teamkollege Romain Grosjean und Buttons McLaren-Nebenmann Sergio Pérez auf den restlichen Top-Ten-Positionen ein.