Pirelli-Reifen: Medium und Weich am Nürburgring
Weiß und Gelb markierte Reifen für den Nürburgring
In Silverstone stand Pirelli nach den zahlreichen Reifenschäden heftig in der Kritik. Für das Rennen am Nürburgring bringen die Italiener nun Hinterreifen mit Kevelar- anstatt mit Stahlgürtel. Dadurch soll ein Debakel wie in England auf alle Fälle vermieden werden. Als Mischungen für den Grand Prix von Deutschland hat man sich für Medium und Weich entschieden.
Die Strecke sei technisch anspruchsvoll, mit einer breiten Palette unterschiedlicher Kurven, erklärt Rennmanager Mario Isola. «Bei den vielen Richtungswechseln entstehen hohe seitliche Fliehkräfte, die große Mengen Energie durch die Reifen leiten.» Weitere Belastungen, wie harte Bremsmanöver und harter Kontakt mit den Randsteinen seien typisch für die Strecke in der Eifel. Außerdem könne auch das Wetter starken Einfluss auf den Zustand der Piste haben, sagt der Italiener weiter.
«Es regnet recht häufig in der Eifel, daher ist die Strecke vor allem zu Beginn des Wochenendes noch ziemlich grün.» Erst, nachdem die Autos genügend Runden gedreht haben, lagert sich auf der Ideallinie eine Gummischicht ab, wodurch die Reifen mehr Haftung bekommen. «Der raue Asphalt und die niedrigen Temperaturen führen zu einer recht starken Abnutzung Reifen», erklärt der Italiener. Neben der Ideallinie sammeln sich allerdings die etwas größeren Gummiteile, die sich von den Walzen lösen.
«Schneller abbauende Reifen verlieren mehr Gummi in Form von sogenannten Marbels, je mehr Abrieb der Asphalt aber aufnimmt, desto höher ist der Grip. Dies ermöglicht schnellere Rundenzeiten, begrenzt aber gleichzeitig den Abrieb und Verschleiß der Reifen», fährt Isola fort.
«Aus diesem Grund werden die Daten aus den freien Trainings am Freitag während des Wochenendes immer wieder überarbeitet und aktualisiert. Denn erst die letzten Daten ermöglichen die Erarbeitung der präzisen Rennstrategie.»