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Ungarn-GP: Neue Reifen + Hitze = Überraschung?

Von Mathias Brunner
Vorne und hinten die neuen Pirelli-Reifen, eine Bullenhitze auf dem Hungaroring – wer wird davon profitieren, wer wird beim Ungarn-GP leiden müssen?

Zwei Faktoren werden den Ausgang des Ungarn-GP vom kommenden Sonntag prägen. Erstens die selbst für das sommerliche Budapest sehr hohen Temperaturen – es werden knapp 40 Grad erwartet, mit Pistentemperaturen jenseits von 50 Grad! Und zweitens die neuen Pirelli-Reifen vorne und hinten, also mit 2012er Konstruktion und 2013er Mischungen. Für wen ist diese Kombination gut? Wer muss sich Sorgen machen?

Für Xevi Pujolar, den leitenden Ingenieur von Williams, steht fest: «Im Abschlusstraining sollte kein Fan eine grosse Überraschung erwarten. Denn die neuen Reifen verhalten sich über eine schnelle Runde sehr ähnlich wie die vorherigen. Im Langlauf hat sich gezeigt, dass die neuen Reifen weniger dramatisch abbauen.»

Kleine Zwischenbemerkung: Fernando Alonso ist nun exakt ein Jahr lang ohne Pole-Position für Ferrari – letztmals stand der zweifache Champion in Hockenheim 2012 auf Pole.

Trotz neuen Reifen und heissen Wetters: Die meisten Trends in der Formel 1 haben sich deswegen nicht geändert. So etwa, dass Red Bull Racing und Mercedes im Training die schnellsten Autos haben oder dass Red Bull Racing und Lotus im Rennen die Überhand haben. Dem Mercedes – siehe Silverstone und Nürburgring – schmeckt warmes Wetter im Rennen nicht, das wird sich auch auf dem Hungaroring zeigen.

Die Kernfrage jedes Grand Prix lautet inzwischen: Wie beeinträchtigt der Abbau der beiden Reifenmischungen (in Ungarn weich und mittelhart) die Rennstrategie?

Der weichere ist auch der schnellere Reifen (um rund eine Sekunde pro Runde), aber nur wessen Chassis mit dieser Mischung sehr behutsam umgeht, wird in der Lage sein, diesen Reifen länger einsetzen zu können. Lange genug, um im Rennen mit der Kombination weich (im Abschlusstraining bevorzugt und damit beim Start zu verwenden), mittelhart und nochmals weich zu taktieren? Wessen Auto das nicht kann, wird sein Glück mit zwei Läufen auf mittelhart und einem auf weichen Reifen versuchen müssen.

Anders formuliert: Fahrzeuge, die sich als Reifenflüsterer erwiesen haben (Lotus, Force India und Ferrari) können zwar im Rennen eine riskantere Strategie wählen, das löst jedoch nicht das Problem, dass sie in der Regel im Qualifying hinter Red Bull Racing und Mercedes liegen.

Das Überholen ist auf dem Hungaroring trotz zweier Überholzonen nicht einfach. Lotus hatte schon 2012 im Rennen das schnellere Auto, gewonnen hat aber Lewis Hamilton im McLaren.

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