Pirelli-Reifen für Ungarn: Probleme wirklich gelöst?
Am kommenden Wochenende sind Sonnenbrillen ein Muss
Formel-1-GP-Sieger wie Sebastian Vettel, Felipe Massa und Pastor Maldonado freuten sich übers schöne und heisse Wetter beim Silverstone-Test: Auf diese Weise liessen sich die neuen Pirelli-Reifen besonders gut auf ihre Tauglichkeit prüfen. Alle drei Piloten sind überzeugt – die Reifen haben ihre Probe bestanden. Ob das wirklich so ist, wird sich im Laufe der nächsten drei Grands Prix zeigen: beim Hitze-GP von Ungarn, auf der Berg- und Talbahn von Spa-Francorchamps sowie im Tempel des Speed, in Monza. Aber ist die Formel 1 in Sachen Reifenplatzer wirklich aus dem Schneider?
Der Hungaroring ist für die Reifen in Sachen Kurvenbelastung weniger strapaziös als Silverstone: der ungarische Kurs ist eng und deutlich langsamer, schnelle Ecken sind die Ausnahme. Dafür sind gute Traktion aus den Kurven heraus und Hitzebeständigkeit gefragt: Einige Wettermodelle sehen für den kommenden Sonntag Lufttemperaturen von 38 Grad vorher, und Pistentemperaturen jenseits von 50 Grad sind in Ungarn keine Seltenheit.
Pirelli bringt die gleiche Mischungs-Palette nach Ungarn wie 2012 – also die mittelharte Mischung und die weiche, doch sind generell die 2013er Mischungen weicher und erlauben Rundenzeiten, die im Schnitt um eine halbe Sekunde schneller sind. Erstmals zum Renn-Einsatz kommt jeder Hybrid-Reifen aus 2012er Konstruktion (mit Kevlar-Gürtel in der Reifenschulter, anstelle von Stahl) und 2013er Mischungen, die bei besagtem Test in England ausprobiert und für gut befunden wurden.
Die Mischungen weich und mittelhart entsprechen in dieser Kombination den Reifen von Shanghai und auf dem Nürburgring. Doch jedes mal kam ein anderer Reifentyp zum Einsatz. In China war es noch der reine 2013er Reifen mit Stahlschulter, auf dem Nürburgring wurde der Hybrid-Hinterreifen eingeführt, in Ungarn wird erstmals im Rennen rundum der neue Reifen montiert.
Rennchef Paul Hembery: «Die Reifen haben sich während der drei Tage in Silverestone alle als zuverlässig erwiesen, auch wenn man die gefahrenen Zeiten natürlich nicht mit denen des britischen Grand Prix vergleichen kann, da die Streckenbedingungen und andere Parameter der Autos anders waren.»
Die gewinnbringende Taktik 2012 war ein Zweistopper (Lewis Hamilton gewann damals im McLaren vor den beiden Lotus von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean). Die Top-Ten fuhren alle auf der weichen Mischung los. Der bestplatzierte Mann mit einer anderen Strategie (Mark Webber von Startplatz 11) wurde Achter.