Kaltenborn: «Wir kennen die Risiken bei Sirotkin»
Monisha Kaltenborn: «Das wird eine grosse Herausforderung, Sergey ist noch sehr jung»
Dass Sauber im nächsten Jahr den jüngsten Piloten der Formel-1-Geschichte ins Rennen schicken will, gehört zu den beliebtesten Gesprächsthemen im Fahrerlager von Ungarn. Viele Experten trauen dem erst 17-jährigen Russen Sergey Sirotkin den Aufstieg in die Königsklasse nicht zu. Und auch Teamchefin Monisha Kaltenborn gibt zu: «Das wird eine grosse Herausforderung, Sergey ist noch sehr jung. Aber er ist auch extrem talentiert.»
Deshalb macht sich die 42-jährige Teamchefin keine Sorgen: «Jetzt ist es wichtig, dass wir mit ihm die richtige Aufbauarbeit in Angriff nehmen. Wir müssen ein Programm für die Winterpause zusammenstellen, das ihn optimal vorbereitet. Und wir müssen hoffen, dass er die für die GP-Teilnahme erforderliche A-Lizenz erwirbt.» Dass Sirotkin diese nicht beim Nachwuchstest in Silverstone erworben hat, liegt für Kaltenborn auf der Hand: «Das wäre zu früh und auch zu kurzfristig gewesen, wir dürfen in dieser Hinsicht nichts überstürzen.»
Ex-GP-Pilot Marc Surer pflichtet ihr bei: «Sergey hat die Möglichkeit, mit einem zwei Jahre alten Formel-1-Renner in aller Ruhe zu testen. Es hätte wenig Sinn gemacht, ihn auf einem Highspeed-Kurs wie Silverstone mit allen anderen jungen Fahrern ausfahren zu lassen.» Kaltenborn verweist auch auf die lange Erfahrung der Schweizer Privat-Talentschmiede: «Wir haben schon oft mit jungen Piloten gearbeitet. Wir wissen, dass das eine verantwortungsvolle Arbeit ist und kennen die Risiken.»