Ross Brawn: Es führt kein Weg nach Maranello
Ros Brawn mit seinen beiden Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg
In der Sommerpause der Formel 1 haben nicht nur Spekulationen Hochkonjunktur, welcher Fahrer im kommenden Jahr wohl bei welchen Team fahren wird, auch die Bosse der Teams sind von den Wechselgerüchten nicht ausgenommen. Nicht nur soll Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner Nachfolger von Bernie Ecclestone werden, auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn schielt angeblich Richtung Maranello.
Seit der Verpflichtung von Paddy Lowe im Juni heißt es immer wieder, Brawn werde seinen Posten als Teamchef in absehbarer Zeit räumen und an Lowe übergeben. Diesen Spekulationen und auch, dass er vielleicht zu seinem ehemaligen Team Ferrari zurück gehen könnte, widerspricht Brawn vehement.
«Ich habe nie gesagt, dass ich eine Rückkehr zu Ferrari in Betracht ziehen könnte. Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Maranello und ich liebe Italien so sehr, dass ich nächste Woche in Urlaub nach Forte die Marmi fahre», sagte der 58-Jährige der Gazzetta dello Sport. «Ich bin aber glücklich bei Mercedes und ich muss sagen, wir haben einen guten Job gemacht. Dass Paddy Lowe gekommen ist, ändert die Situation nicht, da ich eine andere Rolle im Team habe.»
Nach dem Grand Prix von Ungarn und der Kritik von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo an Fernando Alonso, Felipe Massa und Teamchef Stefano Domenicali, riet Brawn der Scuderia, sich doch zusammen zu raufen. «Wir alle haben in der Formel 1 Druck, ganz besonders die von uns, die bei einem der vier Top Teams arbeiten. Wir wollen alle gewinnen und ich bin ebenso unter Beobachtung wie Domenicali», erklärte der Brite. «Eines der Geheimnisse im Motorsport ist aber Stabilität: wir bei Mercedes sind Dank der Arbeit, die vor 18 Monaten begonnen hat, wieder konkurrenzfähig.»
Er würde sich komplett auf seine Aufgabe bei Mercedes konzentrieren und insbesondere darauf, dass der Übergang von 2013 zu 2014 fließend vor sich gehe, betonte Brawn. «Es ist wichtig, dass wir uns auf 2014 gut vorbereiten, wenn wir aber die Chance haben, dieses Jahr um den Titel mit zu kämpfen, warum sollten wir es nicht versuchen? Das ist aber schwierig. Red Bull Racing und Sebastian Vettel sind sehr beständig, sie werden wohl kaum große Fehler machen.»