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Red Bull Racing: Was sprach gegen Kimi Räikkönen?

Von Mathias Brunner
Die Verhandlungen zwischen dem Lotus-Star und dem Weltmeister-Team endeten vor Wochen. Warum kam das erfolgreichste Team der F1-Gegenwart nicht zustande?

Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, hat vor einigen Wochen erklärt: «Unser Ziel besteht nach Mark Webbers Rücktrittsankündigung darin, für 2014 die stärkste Fahrerpaarung zu finden.» Wenn es wirklich darum gegangen wäre: Wieso wird dann Daniel Ricciardo den Platz neben Sebastian Vettel erhalten und nicht Kimi Räikkönen?

Zur Erinnerung: Der zweifellos talentierte 24-Jährige aus Perth hat bislang einen siebten Rang als bestes Formel-1-Ergebnis errungen. Mehr war mit Toro Rosso meist nicht möglich. Wie Daniel mit einem Siegerwagen klarkommt, kann niemand sagen. GP-Veteran Kimi Räikkönen hingegen ist Formel-1-Weltmeister 2007 und 20facher GP-Sieger, zuletzt beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne 2013. Der Finne ist derzeit auch WM-Zweiter hinter Champion Sebastian Vettel. Trotzdem strandeten die Verhandlungen gemäss des Räikkönen-Managements schon vor Wochen.

Was also sprach gegen die Verpflichtung von Kimi Räikkönen?

Gemäss unseren Informationen scheiterten die Verhandlungen aus mehreren Gründen, die Reihenfolge hier ist nicht nach Gewicht gewählt, sondern zufällig.

Sechs sells: Das sprach für Ricciardo und gegen Räikkönen

Grund 1: Das Alter
Daniel Ricciardo ist 24 Jahre jung. Wenn er sich weiter so prächtig entwickelt, hat er (nicht nur gemäss Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost) eine goldene Zukunft vor sich. Kimi hingegen ist rund zehn Jahre älter. Kein Mensch kann sagen, wie lange Räikkönen noch Lust aufs Imkreisefahren hat. Ricciardo bietet die bessere Zukunfts-Perspektive.

Grund 2: Das Nachwuchsprogramm
Red Bull betreibt seit Jahren ein aufwändiges Nachwuchsprogramm. Wieso sollte man Fahrer auf die Dauer Formel-1-reif pflegen und sie dann nach der Stufe Toro Rosso fallen lassen? Das ist nicht Sinn und Zweck des Förderprogramms. Die Beförderung von Ricciardo ist ein starkes Signal, dass das Programm funktioniert. Und die nächsten Jungen stehen schon bereit.

Grund 3: Die Stimmung im Team
Wenn es schon zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel krachte, wie würde das erst mit Vettel und Räikkönen werden? Mit Daniel Ricciardo ist die Rollenverteilung klar.

Grund 4: Das Geld
Ohne die Verträge von Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo gesehen zu haben: Wir dürfen ruhig davon ausgehen, dass der Australier weniger Geld erhält als der Finne. Geld, das sich in die Entwicklung des Fahrzeugs investieren lässt.

Grund 5: Das Naturell
Daniel Ricciardo ist eine Frohnatur, dessen gute Laune ansteckend ist. PR-Übungen spult der Mann mit dem Dauerlächeln professionell und entspannt ab. Für Kimi Räikkönen sind PR-Termine ein Greuel. Gelächelt wird da selten. Den Umgang mit den Medien würde der wortkarge Finne am liebsten ganz einstellen.

Grund 6: Der Lebensstil
Ricciardo lässt sich mit seiner unbekümmerten Lässigkeit auch im Privatleben erheblich besser verkaufen. Das Alter spielt auch hier eine zentrale Rolle. Natürlich finden Millionen von Fans den Eismann Kimi Räikkönen cool, aber das Zielpublikum von Red Bull ist nicht 34 Jahre alt. Es gibt zudem keine bekannten Vorfälle, in welchen sich Ricciardo in der Öffentlichkeit gehen liess. Das ist im Zeitalter verwackelter Handy-Filmchen, die schnurstracks auf YouTube landen, Gold wert.

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