Ferrari und Lotus: Wieviel ist Kimi Räikkönen wert?
Kommt es zwischen Gerard Lopez und Kimi Räikkönen zum Handschlag?
Steve Robertson lässt sich nicht in die Karten gucken. Der englische Manager von Kimi Räikkönen hat lediglich erklärt, dass es «für 2014 mehrere Optionen gibt». Von Ferrari hat er bis heute nichts gesagt. Dennoch gilt als offenes Geheimnis: nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Red Bull Racing kommt für den Formel-1-Champion von 2007 nur Ferrari als Alternative zu Lotus in Frage.
Eine gewichtige Rolle spielt dabei das liebe Geld. Ein hohes Salär war schon immer die Messlatte für die Superstars der Formel 1, daran hat sich nie etwas geändert. Lotus hat kaum die Mittel für ein Gehalt der Ferrari-Alonso-Kategorie (Jahresverdienst in der Region von 30 Mio Dollar). Schon 2012 und erneut 2013 kamen Gehaltszahlungen ins Stocken. Die Team-Leitung gab dies zu. Nicht bestätigt wurden Gerüchte, wonach Räikkönen anstelle eines Teils des Gehalts Anteile am Rennstall offeriert worden seien.
Lotus-Teamchef Eric Boullier: «Wir wollen mit Kimi weitermachen. Ich finde, Team und Fahrer passen ausgezeichnet zusammen. Aber das Ganze muss auch zu den richtigen Konditionen geschehen.»
Übersetzung: nicht um jeden Preis.
Lotus arbeitet noch immer an den Details eines Abkommens, im Rahmen dessen 35 Prozent der Team-Anteile an die Firma «Infinity Racing Partners Ltd.» verkauft würden. Bei Infinity handelt es sich um eine international zusammengesetzte und tätige Investoren-Gruppe – es ist von US-Amerikanern die Rede, von einer Geschäftsgruppe aus Abu Dhabi sowie von einer nicht näher erläuterten Königsfamilie aus einer Erdöl-fördernden Nation, Verbindungen von Infinity reichen nach Brunei.
Gerard Lopez bliebe Vorstands-Vorsitzender des Rennstalls und behielte 65 Prozent. Im Vorstand sitzt des weiteren der Geschäftsleiter von Genii Capital, der Unternehmer Eric Lux aus Luxemburg. Neu würden mindestens auch Mansoor Ijaz, der Vorstands-Chef von Infinity, sowie dessen Stellvertreter Suhail Al Dhaheri im Vorstand sitzen. Eric Boullier ist als Lotus-Teamchef unumstritten.
Mansoor Ijaz, 1961 in Tallahassee (Florida) geboren, ist ein US-amerikanischer Unternehmer mit pakistanischen Wurzeln. Als Investment-Banker machte sich der gelernte Physiker vor allem in den USA, in Pakistan, Irak und Afghanistan einen Namen. Er pflegt Kontakte bis in die höchsten Stellen der US-Regierung.
Suhail A. Dhaheri, 1960 in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren, ist Chef der Firma «Al Manhal», einer Investment-Firma aus Abu Dhabi, die sich in den Bereichen Immobilien, Transport und Bauwesen engagiert.
Wieviel Geld die 35 Prozent Anteile kosten, ist nicht bekannt.