Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valencia-GP: Hoffnung auf Wohltäter Ecclestone

Von Mathias Brunner
Die Spanien-Flagge vor dem Rennen auf dem Valencia Street Circuit – das wird es kaum mehr geben

Die Spanien-Flagge vor dem Rennen auf dem Valencia Street Circuit – das wird es kaum mehr geben

Eigentlich sollte der Spanien-GP 2014 auf dem Strassenkurs von Valencia stattfinden. Aber daran glauben nur noch Phantasten.

Von 2008 bis 2012 fand auf dem «Valencia Street Circuit» der Grosse Preis von Europa statt. Die Premiere wollten fast 120.000 Fans sehen. Das letztjährige Rennen zog keine 50.000 mehr an – der Wirtschaft in Spanien geht es einfach zu schlecht, da streichen die Fans zuerst den Luxus. In der Not wurde der Plan angeregt, den Spanien-GP künftig abwechslungsweise auf den Circuit de Catalunya (ausserhalb von Barcelona) und in Valencia auszutragen, diesem Plan stimmte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zu. In Katalonien wurde über das Projekt nur gelacht: den Katalanan war längst klar, dass in Valencia das Geld auch für ein Rennen nur alle zwei Jahre fehlt. 27 Mio Euro pro Grand Prix, das ist die Antrittsgebühr, die vertraglich für einen WM-Lauf in Valencia festgelegt worden war, mit der üblichen zehnprozentigen Erhöhung jedes Jahr. Gemäss José Císcar, Viez-Präsident der Provinzregierung, ist das einfach zu viel.

Der Politiker fordert nun von Ecclestone «eine deutliche Verringerung der Antrittsgebühr». Auf die Frage spanischer Journalisten, ob es nun 2014 ein Formel-1-Rennen in Valencia gebe oder nicht, sagt Císcar nur: «Warten Sie die Veröffentlichung des WM-Kalenders ab. Ohne ein Entgegenkommen bei der Gebühr geht es nicht. Aber wir haben Verpflichtungen, die iengehalten werden müssen.»

Beim Thema Verringerung der Antrittsgebühr wird Ecclestone spontan schwerhörig. Entsprechende Anfragen aus Südkorea bleiben seit zwei Jahren fruchtlos. Dem Nürburgring-GP 2013 die Gebühr ganz zu erlassen, ist nichts anderes als der Versuch, in Deutschland etwas bessere Presse zu erhalten – die kann er aufgrund der Anklage wegen Bestechung gut gebrauchen. Die Spanier sollten nicht auf ein ähnliches Geschenk warten.

Valencia hat als erste und bislang einzige Region Spaniens die Regierung in Madrid um Finanzhilfe gebeten. Vorausgegangen war der Zusammenbruch regionaler Banken, vor allem wegen einer geplatzten Immobilienblase. Valencia musste im November und Dezember zwei grosse Anleihen an Gläubiger zurückzahlen. Der Refinanzierungsbedarf belief sich im zweiten Halbjahr 2012 auf 2,882 Mia Euro. Insgesamt ist Valencia mit inzwischen rund 22 Mia Euro verschuldet!

Fazit: Eine Rückkehr des Grand-Prix-Zirkus nach Valencia ist eher unwahrscheinlich, das Rennen bleibt im Grossraum Barcelona.

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