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Toro Rosso: Verdient Felix da Costa die Beförderung?

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo rückt von Toro Rosso zu Red Bull Racing. Wer wird Nachfolger des jungen Australiers? Und wer wird 2015 und 2016 nachrücken?

Für die Beförderung von Daniel Ricciardo von Toro Rosso zu Red Bull Racing sprach auch: das millionenteure Förderungsprogramm von Red Bull (mit Toro Rosso als Ausbildungsplatz für RBR) muss sich bewähren. Im Rahmen dieses Programms steht der nächste Red-Bull-Zögling in den Startlöchern: der Portugiese Antonio Felix da Costa. Er soll 2014 an der Seite von Jean-Eric Vergne für Toro Rosso fahren.

Nicht alle im Red-Bull-Konzern sind von diesem Schritt begeistert und überzeugt: Da Costa hat seit dem Saisonbeginn selten brilliert und ist inzwischen nicht nur von den beiden McLaren-Nachwuchspiloten Kevin Magnussen (Dänemark) und Stoffel Vandoorne (Belgien) in den Schatten gestellt worden. Reicht ein einziger Saisonsieg, um einen Platz in der Formel 1 zu verdienen?

Das Knifflige dabei: Die GP3-Fahrer Daniil Kvyat und Carlos Sainz junior sind möglicherweise begabter als da Costa, doch für den Schritt gleich hoch in die Formel 1 ist es noch zu früh.

Die Einschätzung von Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über den jungen Sainz: «Der junge Carlos Sainz war in der Woche vor dem Einsatz in England bei uns im Werk von Faenza. Da wurde ihm nicht nur der Sitz angepasst, der Spanier hat sich auch intensiv mit der Technik auseinander gesetzt. Mir fiel dabei auf: Er hat intelligente Fragen gestellt und man spürte, dass er sich gründlich auf den Test vorbereitet hatte, auch in Form von ausführlichen Simulationen. Der Test selber verlief gut. Sainz hat sich stetig gesteigert, das zeigt, dass er seinen Speed unter Kontrolle hatte. Seine technischen Aussagen waren ebenfalls recht fundiert. Ich habe ihm gesagt: Er muss in seiner GP3-Klasse Rennen gewinnen. Wenn er sich eines Tages für die Formel 1 aufdrängen will, dann muss er in den Nachwuchsklassen siegen. Er ist nun 18 Jahre alt. Ich gehe davon aus, dass er in ungefähr zwei bis drei Jahren Formel-1-Reife besitzt. Er hat in der GP3 noch nicht jene Ergebnisse eingefahren, die von ihm erwartet werden.»

Den Russen Kvyat schätzt Tost so ein: «Kvyat hat für einen Neuling einen sehr guten Speed vorgelegt und sich ebenfalls schön gesteigert. Er hat sich auch einmal gedreht, aber das stört mich nicht, ganz im Gegenteil. Das beweist mir, dass er das Limit suchte. Leider ging uns dann die Zeit aus, um ihn noch mit weichen Reifen fahren zu lassen. Ich finde, Daniil hat eine gute Leistung gezeigt, auch deswegen, weil er erstaunliches Verständnis fürs Fahrzeug und die Reifen beweist. Er hat beispielsweise über Funk gemeldet, dass die Hinterreifen zu überhitzen beginnen, ob er nicht besser eine gemächliche Runde einlegen solle, auf dass sich die Reifen etwas erholen. So etwas beeindruckt mich. Er fuhr dann eine Runde langsamer und dann gleich wieder schneller. Mit Sainz und Kvyat sind zwei gute Junioren auf ihrem Weg Richtung Formel 1.»

Andere müssen hingegen um ihre Zukunft im Red-Bull-Nachwuchsprogramm zittern – die Ergebnisse von Blomqvist, Visser und O’Keefe lassen zu wünschen übrig.

Die Red-Bull-Junioren 2013: Sechs Fahrer, ein einziger Sieg!

António Félix da Costa (P)
Der 21-Jährige liegt auf dem fünften Zwischenrang in der Formel Renault 3.5. Seit dem Saisonbeginn in Monza hat er nicht mehr gewonnen.

Daniil Kvyat (RU)
In der GP3-Serie liegt der 19-Jährige auf dem achten Rang. Beim zweitletzten Lauf in Ungarn errang er erstmals einen Podestplatz.

Carlos Sainz jr. (E)
In der GP3-Serie liegt der 18-Jährige auf dem siebten Rang. Im zweiten Ungarn-Rennen wurde er Zweiter.

Tom Blomqvist (GB)
In der Formel-3-EM nimmt der 19 Jahre alte Brite mit schwedischen Wurzeln den sechsten Zwischenrang ein. Als beste Ergebnisse konnte er sich drei Mal als Dritter platzieren.

Beitske Visser (NL)
Die 18-Jährige fährt 2013 in der ADAC Formel Masters. Sie liegt gegenwärtig auf dem neunten Zwischenrang. Auf dem Sachsenring stand sie als Dritte auf dem Siegerpodest.

Callan O’Keefe (SA)
Der 17-Jährige fährt 2013 in der ADAC Formel Masters. Er liegt auf dem dreizehnten Zwischenrang. Die Erfahrung hat gezeigt: Wer solche Leistungen zeigt, fällt im Red-Bull-Förderprogramm durch das Sieb.

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