Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Mercedes: Hamilton und Rosberg in Monza glanzvoller

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton (links vorne): Am Speed auf der Kemmel-Geraden lag es nicht

Lewis Hamilton (links vorne): Am Speed auf der Kemmel-Geraden lag es nicht

Die Silberpfeile waren in Spa-Francorchamps der Konkurrenz von Red Bull Racing und Ferrari im Rennen unterlegen. Beim kommenden Rennen in Italien ändert sich das.

Lewis Hamilton traut sich die nächste Siegchance nach seiner tollen Ungarn-Fahrt «für den Singapur-GP zu». Das ist Zweckpessimismus. Denn schon in Monza werden der Engländer und sein Wiesbadener Stallgefährte Nico Rosberg mit Vettel und Webber sowie mit Alonso und Massa wieder auf Augenhöhe kämpfen (nicht zu vergessen die beiden Lotus von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean). Noch immer aber rätseln viele Rennfans: Wieso waren die Silberpfeile nach der Pole-Position von Hamilton im Grand Prix unterlegen?

Mercedes-Teamchef Ross Brawn sprach von einer nicht idealen Balance. Das lag einerseits am unterschiedlichen Aufwärmverhalten der Reifen – die vorderen heizten nicht gleich schnell auf die die hinteren. Parallel dazu wurde ein schlechter Kompromiss aus Abtrieb, Luftwiderstand und Balance gefunden. Mercedes war dazu gezwungen, den Wagen mit mehr Untersteuern abzustimmen, um sich vor übermässigem Verschleiss der Hinterräder zu schützen. Doch mit dieser Abstimmung war der Wagen in der Eau-Rouge-Passage zu träge, und das rächt sich dann auch auf der folgenden Kemmel-Geraden bis hin zu Les Combes. Kein Wunder, fiel es WM-Leader Sebastian Vettel verhältnismässig leicht, sich schon in der ersten Runde am führenden Hamilton vorbeizuschiessen.

Die Messungen auf der Kemmel zeigten, dass Mercedes in Sachen Motorleistung noch immer top ist, aber das nützte wenig, wenn Hamilton und Rosberg mit zu wenig Schwung aus der Eau Rouge kommen.

Experten wie Gary Anderson gehen davon aus, dass es in Monza mindestens zu einem Dreikampf kommt: Red Bull Racing, Ferrari und Mercedes – mit Lotus als heissem Aussenseiter, da noch niemand weiss, wie gut der Wagen mit verlängertem Radstand funktionieren wird.

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