1. Training Monza: Strafe für Jenson Button?
Mercedes-Star Lewis Hamilton drehte mit 1:25,565 min die schnellste Trainingsrunde
Bei strahlendem Sonnenschein rückten die Formel-1-Piloten zum ersten freien Training in Monza aus. Die Zuschauer im Königlichen Park von Monza bekamen dabei viele neue Teile zu sehen, denn alle Teams hatten spezielle Flügel für die Highspeed-Strecke mitgebracht. Einzig Mercedes-Pilot Nico Rosberg und Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez waren zu Trainingsbeginn mit viel Abtrieb unterwegs, weil sie das passive DRS testeten. Allerdings nicht lange, nach einer Installationsrunde wurde wieder zurückgebaut.
Lotus liess seine Piloten gleich mit zwei unterschiedlichen Autos auf die Piste: Während Romain Grosjean die Standard-Version ausfuhr, durfte Kimi Räikkönen die Version mit dem längeren Radstand ausprobieren. Der Renner des Finnen ist 10 cm länger, weil die Vorderachse nach vorne verschoben wurde. Dadurch verschiebt sich die Gewichtsverteilung nach hinten, was letztlich die Vorderräder entlastet. Der ehemalige Technikchef und heutige BBC-Technikexperte Gary Anderson erklärt: «Das sorgt für mehr Bremsstabilität, was auf dieser Strecke sehr wichtig ist. Ausserdem bleibt etwas mehr Platz, um die von den Vorderrädern aufgewirbelte Luft zu beruhigen.»
Adrian Sutil in der Zuschauerrolle
Nicht zum Zug kamen Force-India-Rückkehrer Adrian Sutil, Marussia-Rookie Jules Bianchi und Caterham-Neuling Giedo van der Garde, die ihre Dienstwagen an die Testpiloten abgeben mussten: Force India liess erstmals das britische Talent James Calado am Freitag ans Steuer, Marussia schickte Rodolfo Gonzalez auf die Strecke und Caterham nutzte die Chance, um Edelreservist Heikki Kovalainen testen zu lassen.
Die erste Rundenzeit brannte Gonzalez in den Asphalt. Doch der 27-Jährige aus Caracas, der zu Beginn Mühe hatte, den Heckflügel flach zu stellen, weil er den Knopf noch vor der Aktivierungs-Zone drückte, blieb nicht lange alleine: Auch das McLaren-Duo Sergio Pérez und Jenson Button sowie Marussia-Neuling Max Chilton drehten noch in der ersten Halben Stunde eine schnelle Runde.
Nico Hülkenberg: Probleme mit dem Getriebe
Buttons Testpläne wurden bald darauf von einem Problem mit dem DRS durchkreuzt. Der Weltmeister von 2009 musste die Box ansteuern, weil sich sein Heckflügel nicht so schnell wie gewünscht schloss. Der McLaren-Star löste dadurch eine Untersuchung von den Rennkommissaren aus, da er verbotenerweise ausserhalb der DRS-Zone mit offenem Heckflügel unterwegs war.
Der Brite war nicht der Einzige, der mit den Tücken der Technik zu kämpfen hatte. Auch Hülkenberg musste einen ungeplanten Stopp einlegen, weil sein Getriebe klemmte. Der 26-Jährige aus Emmerich schlich im dritten Gang an die Box zurück. Auch beim zweiten Ausfahr-Versuch kam der Blondschopf nicht weit. Schon am Ende der Boxengasse stoppte er erneut wegen eines Getriebeproblems, und wurde daraufhin von den Sauber-Mechanikern zurückgeschoben.
Für Unterhaltung sorgten auch ein paar Ausritte neben der Strecke: Die erste Schikane verpassten Calado, Hülkenberg und Grosjean (gleich zwei Mal), Mercedes-Pilot Lewis Hamilton verbremste sich in der zweiten Schikane. Williams-Pilot Valtteri Bottas und Gonzalez gerieten in der Variante Ascari neben die Strecke und Pérez rutschte in der zweiten Lesmo-Kurve ins Kies.
Auf der Zeitenliste setzte sich Hamilton an die Spitze vor Ferrari-Star Fernando Alonso, der nur 35 Tausendstelsekunden langsamer als der Silberpfeil-Pilot war. Dahinter reihten sich Rosberg, Weltmeister Sebastian Vettel, Räikkönen, das McLaren-Duo Pérez und Button, Vettels Teamkollege Mark Webber, Williams-Fahrer Pastor Maldonado und Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne ein.