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Mario Andretti: «Formel-1-Fahrer verdienen zu wenig»

Von Petra Wiesmayer
Mario Andretti findet, dass die Piloten zu schlecht bezahlt werden

Mario Andretti findet, dass die Piloten zu schlecht bezahlt werden

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Mario Andretti konnte von einem Gehalt, wie es heute in der Königsklasse üblich ist, nur träumen.

Michael Schumacher war zweifellos der Topverdiener der modernen Formel 1, aber auch Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Co. können sich über ihre Millionengehälter nicht beklagen. Mario Andretti, der Weltmeister von 1978 findet trotzdem, dass die Stars immer noch zu wenig verdienen würden.

«Formel-1-Fahrer verdienen in etwa so viel wie die besten Fußballer der Welt, aber sie müssten viel mehr bekommen, weil es auf einer Rennstrecke weit gefährlicher zugeht als auf einer grünen Wiese», sagte der 73-Jährige gegenüber der Frankfurter Allgemeinen, gibt aber auch zu, dass er für damalige Verhältnisse schon der bestbezahlte Pilot war.

«Ich wäre damals auch ohne Bezahlung gefahren, so sehr liebe ich diesen Sport», schickt er vorweg. «Trotzdem war ich vermutlich der Spitzenverdiener in allen Kategorien, in denen ich gefahren bin. Das war wichtig, weil ich meiner Familie finanzielle Sicherheit geben wollte, falls mir da draußen etwas passiert wäre.»

In der Formel 1 habe er etwa eine Million Dollar pro Jahr verdient, sagt der gebürtige Italiener. «In der IndyCar waren es sogar fünf Millionen. Damals war das sehr viel Geld, andere mussten für 200.000 oder 300.000 Dollar fahren. Der Sport wurde in den vergangenen Jahren immer kommerzieller, es ist sehr viel Geld im Umlauf.»

Und genau das ist eines der großen Probleme der Königsklasse, für das Andretti aber eine Lösung parat hätte. «Es muss erlaubt werden, dass die Teams ihre Autos an Kunden verkaufen. Dieses System würde Hersteller wie Ferrari und Mercedes finanziell entlasten und andere Teams einladen, Teil der Formel 1 zu werden, auch wenn sie keine eigene Rennwagenfabrik besitzen», erklärt er. «Mein Sohn Michael wäre einer der Ersten, der das machen würde, wenn er ein Auto von einem der Top-Hersteller kaufen könnte. So wäre ein großes Starterfeld garantiert, und vielleicht müsste man es irgendwann sogar wieder auf 26 oder 28 Autos begrenzen, wenn das Interesse zu groß wird.»

Probleme, dass die Zuschauer es nicht akzeptieren würden, dass mehrere Teams mit dem gleichen Autos fahren, sieht Andretti nicht. «Ich finde die Vorstellung interessant, dass ein blauer Ferrari einen roten Ferrari überholt, dass das Kundenteam einen besseren Job macht als der Hersteller. Diese Konstellation würde der Formel 1 einen ganz neuen Reiz verleihen», vermutet er, bezweifelt jedoch, dass das in der Formel 1 je passieren wird.

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