Aus dem Singapur-Notizbuch: Vettel-Helm verboten
Kein Blink-Helm für Sebastian Vettel
Erinnern sie sich an den blinkenden Helm von Sebastian Vettel hier in Singapur 2012? Viele fanden die eingearbeiteten LED-Leuchten einfach der Knaller. Warum also wurde dieses Design nicht verfeinert? Sebastian: «Weil solche Helme inzwischen von der FIA verboten worden sind.» Vettel und Helmdesigner liessen sich dafür etwas Anderes einfallen (siehe Link unten).
Lewis Hamilton wird Hundezüchter
Mercedes-Star Lewis Hamilton geht immer mehr vor die Hunde: Seine Dogge Roscoe erhält demnächst weibliche Gesellschaft, mit dem Ziel, einige herzige kleine Welpen auf die Welt zu bringen. Die Auserwählte stammt aus England und heisst Coco.
Clevere Singapur-Organisatoren
Erstmals durften am Donnerstag 2500 Besucher durch die Boxengasse spazieren, die keine Eintrittskarte gekauft hatten. Das ist ein cleverer Schachzug der Singapur-GP-Organisatoren, weil das Appetit auf einen richtigen Formel-1-Besuch macht. Die Boxengasse platzte denn auch aus allen Nähten.
Die Schönste der Schönen
Am Donnerstag traten die Grazien namens Grid-Girls zur Wahl der Schönsten an: Die Siegerin heisst Shannon Lim. Das Publikum fand: Gewinnerinnen sind die bezaubernden jungen Damen alle.
2014 mit längerem Training?
In der nächsten Woche wird der FIA-Weltrat darüber abstimmen, ob in der kommenden Formel-1-Saison das erste freie Training von 90 auf 120 Minuten verlängert wird. Hintergrund: Die Teams sollen die Möglichkeit erhalten, junge Fahrer ins Auto zu setzen (für Mittelfeldler und Hinterbänkler eine nicht zu verachtende Einnahmequelle). Der dritte Fahrer soll dabei den Rahmenbedingungen des Nachwuchsfahrertestes entsprechen, will heissen – er darf nicht mehr als zwei GP bestritten haben.
Lotus: Exodus der Techniker
Blutet Lotus an Technikern aus? Nach Bob Bell (zu Mercedes), James Allison (zu Ferrari), Mike Elliott (folgte seinem Kumpel Bell zu Mercedes), Dirk de Beer (folgte seinem Kumpel Allison zu Ferrari) geht nun auch Jarrod Murphy – der bisherige Chef der Flussdynamik-Abteilung (CFD) geht, ebenfalls zu Mercedes.
Karun Chandhok: «Wir haben so ziemlich alles kaputtgemacht»
Das übliche Bild im ersten freien Training: Die Zuschauer sehen auf der Bahn – überhaupt nichts. Niemand wollte für die Gegner Staubfeger spielen. Ex-GP-Pilot Karun Chandhok schmunzelt: «Gerade für kleine Teams ist es auch wichtig – nicht schon im ersten Training etwas kaputt machen. Ich mag mich an meine Zeit bei HRT erinnern, da wurde mir vor einem Training gesagt: Wenn du schon von der Bahn fliegst, dann bitteschön rückwärts, denn wir haben nur diesen einen Frontflügel für dich. Wie ich mich dann erinnere, haben wir im Laufe von Training und Rennen so ziemlich alles kaputt gemacht, nur nicht den Frontflügel.»
Vettel jagt Senna und Schumi
Sebastian Vettel hat mit Red Bull Racing 31 GP-Siege erreicht – das ist die dritterfolgreichste Verbindung eines Rennfahrers und eines Teams in der Formel 1 hinter Michael Schumacher und Ferrari (72 Siege) sowie Ayrton Senna und McLaren (35 Siege).
Lewis Hamilton mit Mercedes-Mütze
Sie finden, das sei nichts Berichtenswertes? Ganz im Gegenteil: Jahrelang ärgerte sich der englische Superstar über die McLaren-Mützen. Bei Mercedes trägt Hamilton auch keine klassische Baseball-Mütze, sondern eine so genannte «Trucker Cap» Der Name dieser Kopfbedeckung geht auf die amerikanischen Lastwagenfahrer zurück, bei denen diese Kappenform traditionell weit verbreitet ist. Trucker Caps sind ähnlich wie die klassischen Baseballcaps geschnitten, der grösste Unterschied ist jedoch das luftige Netz, das Trucker-Kappen auf der Rückseite haben. Dieses Netz lässt mehr Luft an den Kopf und schützt so prinzipiell besser vor Hitze als normale Kappen. Auch sind Trucker Caps fast nie auf der Rückseite geschlossen, sondern (z.B. durch einen Clipverschluss) in der Größe verstellbar. Ebenso wie die Baseballcaps werden sie heutzutage von Designern als interessantes Modeobjekt gesehen und mit einer großen Vielfalt an Motiven bedruckt und bestickt. Hamilton hat bei seiner Mercedes-Mütze in Sachen Design und Material mitbestimmt.
Strafe für Sebastian Vettel
Erster Temposünder im freien Training: Weltmeister Sebastian Vettel. Der Weltmeister von Red Bull Racing flitzte mit 61,7 statt der erlaubten 60 km/h durch die Boxengasse, das ergab eine Strafe von 200 Euro.
Pat Symonds nicht in Singapur
Pat Symonds, Technikchef von Williams, fehlt in Singapur. Claire Williams, stellvertretende Teamchefin: «Er stellt zuhause im Werk die Weichen für die Zukunft.» Vielleicht hatte der Verzicht auch einen moralischen Grund: Nach dem Singapur-GP 2008 wurden der damalige leitende Ingenieur des Renault-Werksteams Renault (obiger Symonds) und Teamchef Flavio Briatore vorgeworfen, den Rennverlauf zu Gunsten von Fernando Alonso beeinflusst zu haben (der junge Piquet musste absichtlich in die Mauer fahren). Dafür wurden Symonds und Briatore jahrelang aus der Formel 1 verbannt.