Lewis Hamilton: «Das Auto fühlt sich fürchterlich an»
Lewis Hamilton: «So reicht das nicht gegen die Autos von Red Bull Racing»
Rätselraten, Kafeesatzleserei, das gehört zum freien Training in der Formel 1 wie Singa zu Pur. Fest steht nur eines: Red Bull Racing ist der Massstab, und das nicht einmal primär anhand der Rundenzeiten, sondern aufgrund eines Augenscheins an der Piste. Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Es ist von freiem Auge ersichtlich, wieviel mehr Abtrieb die Autos von RBR aufbauen. Das wird für die Gegner ein hartes Stück Arbeit.»
Lewis Hamilton ist einer dieser Gegner, Heisssporn, Singapur-Spezialist. Wie heiss ist es da draussen wirklich, Lewis? Hamilton grinst: «Sagen wir, du gehst in die Sauna und stellst die Temperatur von zehn möglichen Stufen auf eine satte 7. Du bist aber nicht etwa nur mit einem Handtuch in dieser Sauna, sondern in feuerfester Unterwäsche, im Overall, mit Balaclava und Helm. Ach ja, und dann machst du noch ein paar Übungen dazu, sagen wir etwas Bankdrücken oder Liegestütze oder an Ort rennen. Dann bekommst du ungefähr eine Ahnung, wie heiss es ist.»
Zurück zur Frage im Lead: Wieviel sind die Zeiten des britischen Silberpfeil-Stars wert? Hamilton: «Wir haben unser Programm abgespult, besonders toll hat sich der Wagen nicht angefühlt. Im ersten Training war die Balance des Fahrzeugs noch ganz brauchbar, im zweiten Training nicht mehr, der Wagen fühlte sich fürchterlich an. Aber wir haben das schon ein paar Mal erlebt, und am Samstag war alles ganz anders.»
«Auf Strecken wie Singapur musst du in der ersten Reihe stehen, also besteht darin unser Ziel. Um den Reifenverschleiss kümmern wir uns später, bislang macht mir das keine Sorgen, die Reifen bauen kaum ab. Aber mit so einem Auto kann ich an die erste Reihe nicht mal denken.»
Was lässt sich gegen Red Bull Racing machen? Lewis zuckt mit den Schultern: «In der Form von heute – überhaupt nichts. Da müssten wir nun eine Sekunde aus dem Hut zaubern, und ich weiss nicht, wie das gehen soll.»