Webber-Ingenieur Rennie: «Der GP ist nicht stressig»
Renningenieur Simon Rennie mit Mark Webber
In der Qualifikation geht es Schlag auf Schlag: Quali 1, kaum Zeit zum Durchatmen, Quali 2, uff, schon geht es – idealerweise – ins Klingenkreuzen der schnellsten Zehn. Damit kennt sich Simon Rennie bestens aus: denn der Renningenieur von Mark Webber bei Red Bull Racing hat es mit seinem australischen Piloten 2013 nur einmal nicht unter die Top-Ten im Abschlusstraining gebracht.
Erstaunlicherweise sagt Simon jedoch: «Das Quali ist nicht der wahre Stress, und das Rennen auch nicht. Der wahre Stress, das ist die Zeit zwischen dem dritten freien Training und dem Qualifying.»
Dann vertieft der Brite aus der Jaguar-Stadt Coventry: «Mir ist schon klar, dass für die Fans der aufregendste Moment der Rennstart ist. Aber wir erleben den Druck am intensivsten in den nur zwei Stunden zwischen dem dritten freien Training und dem Abschlusstraining. Wir müssen in kürzester Zeit entscheiden, welche Erkenntnisse wir aus dem freien Training in die Quali einfliessen lassen müssen. Wir setzen uns mit den Piloten zusammen, sprechen über die Abstimmung, über die Strategie. Denn die Rennstrategie beginnt ja nicht erst, wenn die Startampel erlischt, sie gründet vielmehr im Abschlusstraining. Dann müssen wir all diese Entscheidungen an die Mechaniker weiterreichen und an die Jungs, die sich um die Reifen kümmern.»
«Die Fahrersitzung dauert gut 35 oder 40 Minuten, dann müssen wir mit den Mechanikern und Reifenleuten sprechen. Die Liste jener Komponenten, die geprüft, ausgetauscht oder verändert werden müssen, ist scheinbar endlos. Und alles muss im Nu passieren. Einfach ist das nicht, da muss schon jeder Handgriff sitzen. Und die Jungs müssen auch wohlgenährt zum ersten Training antreten, denn eines kann ich dir versichern – Zeit zum Essen haben sie vor dem Abschlusstraining nicht!»