Fernando Alonso: Sinnloser Schritt gegen Journalisten
Fernando Alonso: Mit seinem Manager darf es Spanisch sein
Italienische und spanische Berichterstatter erlebten in Singapur eine kleine Überraschung: Es gab mit Fernando Alonso keine Medienrunde mehr in ihrer eigenen Sprache. Bislang gab es immer drei Teile – Spanisch, Italienisch, Englisch, alle ungefähr fünf bis zehn Minuten lang. Doch seit vergangenem Sommer, als der Asturier fand, man habe ihm wiederholt die Worte im Mund umgedreht, will er einen anderen Weg gehen, und Singapur war gewissermassen der Versuchsträger.
Für Medienvertreter aus Südeuropa ist das teilweise dramatisch: SPEEDWEEK.com-Leser wären erschüttert, welch jämmerliches Englisch einige davon sprechen. Ein Berichterstatter besuchte mehr als zwanzig Jahre lang Formel-1-Läufe, ohne über «good morning» hinausgekommen zu sein. Dafür sprach er mehrere italienische Dialekte fliessend. Jeder Satz von Michael Schumacher musste ihm ein Ferrari-Angestellter übersetzen. Erstaunlicherweise erschienen unter seinem Namen die ausführlichsten Interviews, bis heute weiss keiner, wie die zustande kamen.
Um der motorsportlichen Version des Films «Lost in Translation» zu entgehen, soll Alonso vorderhand bei «English only» bleiben. Der Schritt ist völlig unnütz: Längst wird jedes Wort eines Rennfahrers von Mediendelegierten aufgezeichnet, die den Piloten auf Schritt und Tritt verfolgen. Also ist jederzeit überprüfbar, was Fernando sagt, egal in welcher Sprache. Die TV-Interviews gibt der Ferrari-Pilot übrigens weiter in der jeweiligen Sprache des Senders.