Petrov: Formel-1-Rückkehr 2014 mit Marussia?
Vitaly Petrovs grösste Tat: Rang 3 im Australien-GP 2011
Nicht ganz zufällig heisst diese Phase eines Formel-1-Jahrs bei den Briten «silly season». Zur Albernheit gehören die wildesten Gerüchte. Die meisten davon enden mit dem Wahrheitsgehalt von Sichtungen des Monsters im Loch Ness. Ab und an steckt jedoch ein Samenkorn aus Wahrheit im Gerücht, daraus erwächst ein zartes Pflänzlein namens Gewissheit. Eines dieser Gerüchte lautet: Vitaly Petrov habe (je nach Informationsquelle) zwischen 20 und 30 Mio Dollar an Sponsorgeld beisammen, um 2014 in die Formel 1 zurückzukehren.
Der 29jährige Petrov fuhr von Bahrain 2010 bis Brasilien 2012 insgesamt 57 Grands Prix. Beim Australien-GP 2011 stand er als Dritter auf dem Siegerpodest, im gleichen Jahr wurde er mit Renault solider WM-Zehnter.
Im Rahmen der Motorsport-Show von Sotschi (wo Sergey Sirotkin erstmals den Saubr bewegte) auf seine Situation angesprochen, sagt Petrov: «Es hat sich nicht viel geändert. Für die Zukunft gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich höre beispielsweise, dass man bei Sauber mit Esteban Gutiérrez nicht besonders glücklich sei.»
Das unterstellt, Petrov wolle dort andocken. Vor dem Hintergrund der Kooperation von Sauber mit russischen Investoren und mit dem Hintergedanken, dass noch kein Mensch weiss, ob der junge Sirotkin wirklich die Formel-1-Superlizenz erhält, wäre das kein abwegiger Gedanke. Doch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat wiederholt betont, seitens der russischen Partner gebe es keinen Wunsch nach einem zweiten Fahrer aus Russland, ergo auch keine Verhandlungen mit dem Einzigen, der dann in Frage käme, und das wäre obiger Petrov.
Vitaly sagte in Sotschi weiter, er stehe mit verschiedenen Geldgebern in Kontakt, aber Konkretes gäbe es noch nicht. «Wir wissen aber, dass einige Teams Geldsorgen haben. Das ist die Chance für Piloten, die hier aushelfen können.»
In Russland wird daher, ebenfalls naheliegend, darüber spekuliert, dass Petrov beim Marussia-Team landen könnte. Petrov nochmals: «Es gibt derzeit nichts Neues zu sagen. Es ist aber nicht von Nachteil für mich, wenn einige Rennställe mit dem Besetzen von Cockpits noch ein wenig warten.»