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Romain Grosjean: «Das darf nicht mehr passieren»

Von Vanessa Georgoulas
Romain Grosjean: «Kimi Räikkönen und ich sind offensichtlich beide sehr konkurrenzfähig, aber immer auch fair»

Romain Grosjean: «Kimi Räikkönen und ich sind offensichtlich beide sehr konkurrenzfähig, aber immer auch fair»

Romain Grosjean verlor den zweiten Platz in Südkorea wegen eines Fahrfehlers an seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen. Der Lotus-Pilot verspricht, dass er im nächsten Duell gegen seinen Nebenmann keine Fehler machen wird.

In Südkorea machte Romain Grosjean seinem Vater Christian mit dem dritten Podestplatz der Saison ein schönes Geburtstagsgeschenk. Der Lotus-Pilot kam als Dritter hinter Sieger Sebastian Vettel und Teamkollege Kimi Räikkönen ins Ziel – wie schon bei seinen anderen beiden Treppchen-Erfolgen zuvor. Der französisch-schweizerische Doppelbürger ist gut in Form: Drei der fünf jüngsten Qualifyings beendete er als Drittschnellster, fünf Mal in den letzten sieben Stechen um die Startaufstellung stellte er seinen finnischen Nebenmann in den Schatten.

Kein Wunder, hofft Grosjean auch auf ein gutes Resultat in Japan. Sollte er beim Japan-GP punkten, wäre das eine Premiere. Auf dem beliebten Rundkurs in Suzuka konnte der Schützling von Teamchef Eric Boullier noch nie punkten. Warum er die Strecke trotzdem zu seinen Lieblings-Rundkursen zählt, erklärt er im Interview.

Romain Grosjean, was kommt Dir beim Stichwort Suzuka Circuit in den Sinn?

Ich weiss, dass ich nicht der Einzige bin, der das sagt, aber Suzuka ist meine Lieblingsstrecke. Jeder Fahrer mag bestimmte Rennen aus gewissen Gründen besonders gern – etwa das jeweilige Heimrennen oder die erste Siegesstätte, - doch wenn man nach Suzuka fragt, werden die meisten sagen, dass dieser Ort etwas ganz Spezielles ist. Ich werde am Sonntag erst mein drittes Rennen auf diesem Kurs fahren, doch ich freue mich schon darauf, seit in Südkorea die Zielflagge gefallen ist. Es ist schlicht fantastisch.

Was macht diese Strecke denn so besonders?

Hier kann ein Fahrer zeigen, was er kann. Die Kurven reifen nahtlos ineinander über - da hat man keine Atempause – und weil alles miteinander zusammenhängt, rächt sich der kleinste Fehler. Wenn man es richtig hinbekommt, ist das Gefühl umwerfend, wenn man es nicht hinbekommt, will man es immer und immer wieder versuchen, bis es klappt. Jeder Rundkurs birgt seine eigenen Herausforderungen, doch in Suzuka stehen die Fahrkünste permanent auf dem Prüfstand, das macht sie so besonders.

Und wie gefällt dir Japan?

Suzuka ist ziemlich weit weg von den grossen Metropolen, doch die Leute, die Kultur und natürlich auch das Essen gefallen mir sehr. Eines Tages will ich dieses Land etwas näher kennenlernen. Auch die japanischen Fans muss man hier erwähnen: Die sind echt eine Klasse für sich. Überall bringen die Leute mit Shirts, Fahnen, verrückten Hüten und allerlei selbstgebastelten Utensilien ihre Unterstützung zum Ausdruck. Ich denke, keiner wird den Jubel vergessen, den Kamui Kobayashi im vergangenen Jahr mit seinem ersten Formel-1-Podestplatz bei seinem Heimpublikum ausgelöst hat... Meine Ohren schmerzten noch auf der ganzen Weiterfahrt nach Südkorea, war unglaublich!

Dein Renningenieur Ayao Komatsu ist Japaner, kann das vielleicht ein Vorteil sein?

Ich muss Ayao nach einigen Spezialtricks fragen! Die Strecke sieht derzeit ganz gut aus, und vielleicht hat Ayao noch spezielles Lokalwissen, das er beitragen kann. Er wird hier sicher speziell unterstützt, vielleicht kann auch ich auf der Strecke davon profitieren.

Mit dem Südkorea-GP musst du ziemlich zufrieden sein, oder?

Das war ein fantastisches Resultat. Natürlich wäre ich gerne noch ein Treppchen weiter oben gelandet, oder auch zwei, das wäre super gewesen. Das Duell mit Lewis Hamilton war gut und mein Tempo grossartig. Doch die Safety-Car-Phasen haben uns im Kampf um den Sieg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Re-Start hätte ich vor Kimi sein müssen, doch ich machte einen Fehler und er schlüpfte durch.

Wie hat sich der Zweikampf mit Deinem Teamkollegen angefühlt und erwartest du mehr solche Duelle in den restlichen Saisonläufen?

Wenn wir beide um die gleichen Positionen kämpfen, dann bedeutet das, dass wir das maximale Potenzial unseres Wagens ausschöpfen. Das ist in jeder Hinsicht positiv. Wir sind offensichtlich beide sehr konkurrenzfähig, aber immer auch fair. Der Fehler von Südkorea darf sich nicht wiederholen. Die Team-Philosophie lautet, dass wir frei fahren dürfen, ausser wir sind auf ganz unterschiedlichen Strategien unterwegs. Ich hoffe, dass wir noch ein paar Duelle um Podestplätze ausfechten können.

Du hast auch im Vergleich zu Sebastian Vettel stark ausgesehen, denkst du, dass du um den Sieg mitkämpfen konntest?

Bevor das Safety-Car rausfuhr, waren wir auf einer guten Strategie unterwegs, um Sebastian unter Druck zu setzen. Allerdings weiss ich nicht, ob er noch mehr in der Hinterhand hatte. Vielleicht war mein erster Sieg in Südkorea sehr nah, aber man kann nicht sagen, wann es soweit sein wird.

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