Weltmeister Vettel: Schock, Rätsel, seltsamer Geruch
Sebastian Vettel zischt an den Yachten im Hafen von Yas vorbei
Wer erwartet hatte, dass Sebastian Vettel nach dem vierten WM-Titel die Zügel schleifen lässt, muss umdenken: Der Champion hat sich insgeheim zum Ziel gesetzt, den Formel-1-Rekord von dreizehn Siegen in einer Saison zu egalisieren, und in der Form der letzten Monate ist das durchaus kein utopisches Ziel.
Der Weltmeister hat das zweite Abu Dhabi-Training dort beendet, wo er vom Status her hingehört – auf Rang 1. Danach sagte der Heppenheimer: «Das war nicht einfach heute. Das erste Training ist schwer zu deuten, weil wir am Nachmittag fahren, es ist immer sehr heiss. Dann geht die Sonne unter und wir kommen in jenes Zeitfenster, in dem wir ja morgen auch das Qualifying und am Sonntag dann das Rennen bestreiten. Da ändert sich die Balance des Autos komplett. Da ist es wichtig, dass man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.»
Schocksekunde im ersten Training: Vettel rutschte beim Anbremsen seiner Boxenmannschaft in die Jungs hinein!
Sebastian: «Gott sei Dank ist nichts passiert, alle Mechaniker sind wohlauf. Ich war einfach ein wenig zu schnell. Das ist mir noch nie passiert! Aber es war extrem rutschig dort, ich habe zu hart gebremst, gleichzeitig eingelenkt, dann rutschte ich nur noch.»
Was lässt sich übers Kräfteverhältnis sagen?
Sebastian Vettel: «Das ist nach dem ersten Trainingstag immer etwas rätselhaft, aber ich erwarte schon, dass die Lotus ganz stark sein werden, wie schon vor einem Jahr. Die schaffen es vielleicht am Sonntag auch, mit nur einem Stopp durchzufahren. Von Mercedes erwarte ich vor allem auf einer schnellen Runde viel Speed.»
Im Training beklagte sich Vettel per Boxenfunk auch über einen seltsamen Geruch im Auto. Nachher lacht Sebastian: «Also mit meiner Verdauung hatte das nichts zu tun! Nein, im ernst – wie sich später herausstellte, stammte der Geruch nicht von meinem Auto, sondern vom McLaren von Button vor mir. Der hatte schon ein Problem mit dem Reifen, und der Gummi hat irgendwo an der Verkleidung geschabt.»