Lotus ohne Geld: Quantum, wo liegt das Problem?
Der US-amerikanische Investore Mansoor Ijaz
Wir erinnern uns: Im vergangenen Juni gab Genii Capital (Besitzer des Lotus-Rennstalls, in Form von Gerard Lopez und Eric Lux) bekannt, dass die Firma «Infinity Racing Partners Ltd.» sich mit 35 Prozent am Team beteiligen wolle. Infinity (nicht zu verwechseln mit der Nissan-Edelmarke Infiniti) ist eine Geschäftsgruppe mit US-amerikanischen und arabischen Investoren (Abu Dhabi und Brunei), geleitet vom Amerikaner Mansoor Ijaz.
Dann passierte scheinbar nichts mehr. Natürlich mussten sich Lopez und Lux nach einer Alternative umschauen für Infinity, die inzwischen «Quantum Motorsports» heissen (um Verwirrung mit der Automarke zu vermeiden). Die Alternative heisst Pastor Maldonado, der vom schwachen Williams frustriert ist und die staatlich-venezolanische Erdölfirma PDVSA zu Lotus ziehen will.
In der Ära nach den Terroranschlägen vom 11. September sind die Kontrollen in Sachen Geldtransfers verschärft worden. Wenn arabische und amerikanische Investoren grosse Summen nach Luxemburg überweisen wollen, wird eine Bankprüfmaschine angeworfen, das kann leicht Monate dauern.
Mansoor Ijaz, dieses Jahr bei mehreren Rennen als Lotus-Gast: «Allein wenn ein US-Bürger wie ich so viel Geld nach Europa überweisen will, werden die Behörden hellhörig. Arabisches Geld in den USA wiederum wird ebenso kritisch beleuchtet. Als feststand, welche Summe wir investieren wollen, sagte uns Genii Capital, dass wir die Transaktion verändern müssen, solch enorme Summen dürfen nicht mehr in einem Paket in europäische Länder wie Luxemburg transferiert werden. Ein bürokratischer Alptraum ist entstanden.»
Aber Ijaz beteuert, dass das Geld bereitliegt und der Deal passieren wird.