Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Webber: Weltmeister Vettel unterlegen wegen Pirelli?

Von Mathias Brunner
Mark Webber und Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel

Mark Webber verlässt Red Bull Racing am Ende des Jahres nicht im Zorn, aber mit Bedauern: «Auf einmal konnte ich meine grösste Stärke nicht mehr einbringen, wegen Pirelli.»

So nahe wie 2010 kam Mark Webber dem Formel-1-WM-Titel nie wieder: Der Australier kam damals als WM-Leader nach Südkorea – 14 Punkte vor seinem Stallgefährten Sebastian Vettel und Ferrari-Star Fernando Alonso. Dann ging alles schief. Mark: «Wenn ich ein einzelnes Ereignis meiner Karriere bedauere, dann dies – ich hätte im Korea-Rennen 2010 dem Grasstreifen fernbleiben sollen.» Für Red Bull Racing war dieses Rennen ein Alptraum – Webbers Auto Schrott, Vettels Auto mit Motorschaden draussen, Sieger und neuer WM-Leader Fernando Alonso.

Es ist kein Zufall, dass Webber 2010 mit Bridgestone-Reifen ein Wörtchen um den Titel mitredete, dann drei Jahre lang nicht mehr. Der Australier erklärt hier im Rahmen des Abu Dhabi-GP auf die Frage, wie sich der Grand-Prix-Sport im Laufe seiner Karriere verändert habe: «Vieles ist anders, aber die Veränderung ist ein schleichender Prozess. Alles ist viel intensiver geworden – die Reiserei, die Arbeit mit den Medien, die Art und Weise, wie man Rennen angeht. Der Kern ist noch immer der Gleiche: Rennställe konstruieren und bauen ein Auto und fahren zu den GP-Pisten dieser Welt. Am Rande wird Politik gemacht, Menschen verfolgen ihre eigenen Interessen, Fahrer wechseln den Rennstall, das alles ist seit den 80er Jahren das Gleiche. Aber die Rennen selber – völlig anders.»

Das muss Mark Webber für uns etwas vertiefen.

Der Australier weiter: «Auf einmal hast du deine Ingenieure im Ohr, die dir sagen – du musst in dieser Kurve schneller fahren, du musst es in jener Ecke etwas sachter angehen. Schau, ich traue mich zu behaupten: ich bin da draussen einer der stärksten Piloten in schnellen Kurven. Leider mag das der Pirelli-Reifen nicht. Du kannst diese Reifen in schnellen Ecken nicht endlos belasten. Das ist ein Pfeil aus deinem Köcher, der dir auf einmal fehlt!»

«Auf einmal musste ich mehr Zeit in langsamen Ecken finden, dabei weiss ich doch genau, dass dies nicht meine Stärke ist. Du willst dich doch ständig prüfen, du willst doch am liebsten immer dieses Gefühl haben, auf Messers Schneide zu balancieren. Das hast du in schnellen Bögen, das hast du in langsamen Kurven nicht. Dabei wurden wir zum Schnellfahren trainiert, das ist es, was wir am meisten lieben! Und auf einmal kannst du das nicht mehr machen. Das ist frustrierend.»

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