Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sergio Pérez (McLaren) rettet die Ehre der Mexikaner

Von Andreas Reiners
Gruß an die Fans: Sergio Pérez

Gruß an die Fans: Sergio Pérez

Sergio Pérez hätte seinen zahlreichen Fans gerne mehr geschenkt als Platz sieben. Sein Teamkollege Button haderte mit sich selbst.

Das Ende der Zusammenarbeit zwischen McLaren und Sergio Pérez  hatte für den Mexikaner offenbar auch etwas Gutes. Denn Pérez fuhr beim Großen Preis der USA in Austin in seinem McLaren ein gutes Rennen. Platz sieben, und das vor gut 30.000 mexikanischen Fans unter den 100.000 Zuschauern an der Strecke. Und die konnten am Ende zufrieden sein. Auch wenn es ihr «Checo» am Ende nicht ganz war.

«Wenn ich ehrlich bin, habe ich ein wenig mehr als den siebten Platz erwartet», sagte Pérez. Der Start verlief noch wie gewünscht: «In der ersten Runde konnte ich an Fernando (Alonso) vorbeiziehen, und das Auto hat sich ziemlich gut angefühlt. Danach, wie auch immer, haben die Reifen zwischen der 10. und 15. Runde stark abgebaut, und wir hatten im Vergleich zu den anderen um uns herum Probleme. Sie scheinen damit besser klargekommen zu sein als wir», erklärte Pérez.

Doch die leichte Unzufriedenheit, nicht das Maximum herausgeholt zu haben, hatte Pérez schnell wieder vergessen. «Aber viel wichtiger: Ich möchte ein großes ‚Danke schön‘ an alle meine mexikanischen und amerikanischen Fans für die Unterstützung an diesem Wochenende sagen», sagte er.

Und der Mexikaner war über den Besuch seiner Landsleute ehrlich gerührt. «Sie sind gekommen und mich fahren zu sehen, und während ich ihnen von ganzem Herzen ein besseres Resultat als einen siebten Platz geschenkt hätte, ist es unglaublich, ihre Unterstützung während dieses für mich schwere aber auch spezielle Wochenende gehabt zu haben», so Pérez, der wenige Tage vor seinem inoffiziellen Heim-Grand-Prix die Trennung von seinem jetzigen Arbeitgeber via Twitter bekanntgegeben hatte.

Button und der Frontflügel

Während Perez von Startplatz sieben auch als Siebter durchs Ziel fuhr, konnte sich sein Teamkollege Jenson Button um einige Plätze verbessern. Am Ende sprang für den Briten als Zehnter sogar noch ein Pünktchen heraus. «Auch wenn ich nur um einen WM-Punkt gekämpft habe, wollte ich den bestmöglichen Job erledigen», sagte Button.

Doch das war gar nicht so einfach. Denn zum zweiten Mal in Folge demolierte er sich den Frontflügel, diesmal in Runde eins bei einer Kollision mit Felipe Massa (Ferrari). «Es war nicht so schlimm wie in Abu Dhabi, aber ich hatte deshalb viel Untersteuern», sagte Button. «Wir zogen es in Betracht, die Nase beim Boxenstopp zu wechseln, aber stattdessen stellten die Mechaniker den Frontflügel etwas steiler. Das half, um die Balance zurückzubekommen. Es war nach wie vor nicht ideal, denn wenn man vorne den Abtrieb verliert, beeinträchtigt das nicht nur die Frontpartie, sondern auch den Luftfluss über das gesamte Auto.»

Der Champion von 2008 sparte allerdings auch nicht mit Selbstkritik. «Es ist nicht so, dass das Auto nicht konkurrenzfähig ist. An diesem Wochenende habe ich es nicht zusammengebracht. Ich muss mich selbst aussortieren», so Button. «Ich habe das Rennen trotzdem genossen. Die ersten 30 Runden, in denen ich hinter Felipe Massa festhing, waren besonders hart. Allerdings habe ich am Ende einige gute Manöver hinbekommen. Das hat unseren Tag etwas interessanter gestaltet. Nun hoffe ich am kommenden Wochenende auf ein problemfreies, aufregendes und viel versprechendes Final-Rennen der Saison in Brasilien», sagte Button.

Lob vom Teamchef

Lob gab es vom Teamchef – für beide. « Sowohl Checo als auch Jenson fuhren unter schwierigen Umständen sehr gut. Jenson startete von Position 15, nachdem er ein problematisches Qualifying hatte. Aber danach fuhr er ein exzellentes Rennen. Checo fuhr ein solides und kontrolliertes Rennen, sah die Zielflagge als Siebter, was die Position war, von der er in das Rennen gegangen war. Damit unterstrich er, wie schwierig das Überholen war», sagte Teamchef Martin Whitmarsh.

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