Ferrari-Chef Domenicali: «Müssen eine Lösung finden!»
Stefano Domenicali: «Felipe wird für mich immer der Weltmeister 2008 bleiben»
15 Punkte fehlen Ferrari vor dem letzten Grand Prix des Jahres zum zweiten Platz in der Teamwertung. Diesen belegt derzeit das Mercedes-Team, das wie der Rennstall aus Maranello auch auf den ersten Platz hinter Leader Red Bull Racing hofft.
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gesteht, dass diese Situation nicht den hohen Erwartungen des Traditionsteams entspricht: «Leider konnten wir in dieser Saison nicht um den ersten Platz mitkämpfen, das war im vergangenen Jahr noch anders. Jetzt müssen wir einfach das Maximum herausholen, und wir wissen, dass es nicht einfach wird. Aber bei diesen Bedingungen ist alles möglich. An unserer Herangehensweise ändert das auch nichts, wir werden bis zur letzten Runde kämpfen.Wir alle treten mit starken Teams an, um den Titel zu holen, und wir werden nicht ausflippen, wenn wir jetzt den zweiten Platz in der Teamwertung erobern. Wir werden aber auch nicht deprimiert sein, wenn uns das nicht gelingt.»
Domenicali bedauert, dass an diesem Wochenende mit Felipe Massas Ferrari-Karriere auch die achtjährige Zusammenarbeit zwischen ihm und dem kleinen Brasilianer endet: «Felipe hat gemeinsam mit Ferrari Unglaubliches geleistet und erlebt. Natürlich ist es schwierig Abschied zu nehmen. Er ist ein erstaunlicher Kerl, der seine Erfolge verdient hat, und auch wenn das jetzt etwas persönlich ist: Er wird für mich immer der Weltmeister 2008 bleiben, denn er hätte den Titelgewinn hier in São Paulo verdient. Er hat seine Verbundenheit mit dem Team immer betont und wir wünschen ihm nur das Beste für seine weitere Karriere – er ist ja noch jung. Ich bin auch überzeugt, dass Felip Ferrari immer in seinem Herzen tragen wird.»
Nicht nur der Abgang von Felipe Massa beschäftigt den Teamchef des ältesten Formel-1-Rennstalls. Auch die Sorgen von Reifenausrüster Pirelli machen Domenicali Sorgen: «Natürlich hat die ganze Reifensituation die diesjährige Weltmeisterschaft beeinflusst, mit der Änderung der Konstruktionen zur Saisonmitte. Natürlich wollen wir wie alle anderen Teams auch, dass die Reifentests gerecht ablaufen und alle Rennställe auf dem gleichen Wissensstand sind. Aber gar keine Reifentests zu machen hätte gravierende negative Folgen. Wir müssen uns also schnell zusammensetzen und eine Lösung finden.»