Servia: «Fernando Alonso im Ferrari, eine Bestie!»
Nicht nur Formel-1-Fahrer haben skurrile Helmdesigns: Oriol Servia mit Dali-Hommage
Wenn im Fernsehen das Training aus Interlagos über den Bildschirm flimmert, hat auch Oriol Servia das Gerät eingeschaltet: Der Katalane hat sich zwar früh für eine Karriere in Nordamerika entschieden (zwei Laufsiege, IndyCar-Gesamtzweiter 2005 hinter seinem Newman/Haas-Teamgefährten Sébastien Bourdais), doch den Grand-Prix-Sport hat er nie aus den Augen verloren. In Austin guckte sich der Spanier das Geschehen wieder mal ganz aus der Nähe an – und war sehr angetan.
«Die Formel 1 gewinnt in den USA wieder an Bedeutung», sagt Servia. «Das ist nicht einfach, weil Racing in Nordamerika ein starkes Element von Show-Business enthält. Ich glaube aber, dass reichlich Platz für die Formel 1 ist. Die Leute verstehen den Sport immer besser, und der Erfolg des Austin-GP zeigt, dass Interesse da ist. Die Wahl von Texas war schon sehr clever – mit der Nähe zu Mexiko.»
«Ich verfolge die Formel 1 im Fernsehen und übers Internet. Gut, die Domination von Sebastian Vettel hat die Rennen nicht spannender gemacht, aber zum Glück haben wir noch Fernando Alonso, der immer für eine Überraschung gut ist. Alonso im Ferrari ist eine Bestie. Ich fände es wirklich schwer, darüber zu urteilen, wer unterm Strich der schnellere Mann wäre – Vettel oder Fernando. Aber Alonso im Rennen zu beobachten, wie er wie ein Löwe kämpft, das ist schon gewaltig. Im Training fährt Felipe Massa ja oft auf dem gleichen Niveau oder sogar schneller, und dann brennt ihm Alonso im Rennen mal eben so 40 Sekunden auf! Wie fabelhaft wäre es, Alonso und Vettel mal im gleichen Auto zu sehen. Gleichzeitig wehre ich mich immer, wenn argumentiert wird, Vettel sässe ja schliesslich auch im besten Auto. Mark Webber ist gewiss kein Weichei, aber sehen wir ständig Doppelsiege von Red Bull Racing? Eben nicht. Das zeigt, was Vettel wert ist.»
Ob Ferrari mit Alonso den Siegeszug des Deutschen beenden kann, weiss auch Oriol nicht. Bei den Kollegen der «AS» kommt er zum Schluss: «Wie gut ein Team ist, hängt vorwiegend davon ab, welch kluge Köpfe dort an der Arbeit sind. James Allison ist zu Ferrari zurückgekehrt, davon erwarte ich Einiges. Klar hoffe, dass Alonso endlich mal sein grosses Jahr hat. Aber wie schnell es schiefgehen kann, haben wir bei Ferrari und in diesem Jahr auch bei McLaren gesehen.»