Marc Surer: «Vettel wird es 2014 bequemer haben»
Für Marc Surer, TV-Experte in Diensten unserer Kollegen von Sky, steht fest: «Vor dem Hintergrund von Vettels Siegesserie stellt sich natürlich die Frage, wer Sebastian am Sonntag schlagen soll. Wir bräuchten schon den angekündigten Regen, um eine Option auf einen anderen Sieger zu erhalten. Nico Hülkenberg ist bei solchen Bedingungen immer gut gefahren. Der ist für mich ein heisser Kandidat.»
Marc, mit dem Rennen in Brasilien endet das Formel-1-Jahr 2013. Wie sieht dein Fazit aus?
Die Rennsaison hat mit einem Reifen-Drama begonnen, das sich dann bis Mitte des Jahres fortgesetzt hat. Anschliessend wurde 2013 zu einer Vettel-Demonstration.
War dir das Rennjahr nicht spannend genug?
Oh doch, der erste Teil der Saison hat viel Spass gemacht. Und auch nach der Sommerpause war es sehr interessant – weil man einfach gesehen hat, wer der Chef in der Formel 1 ist. Und das ist Sebastian Vettel. Diese Dominanz fand ich schon bemerkenswert.
Auf Facebook haben wir die Formel-1-Fans gefragt, ob Vettel auch 2014 dominieren wird. Was glaubst du?
Sicher wird er wieder ein gewichtiges Wort um den Titel mitreden. Ich gehe nicht davon aus, das Red Bull Racing in der Versenkung verschwindet. Wobei es so viele technische Neuerungen geben wird, dass keiner wirklich weiss, was Sache sein wird.
Vettels Teamkollege Mark Webber verabschiedet sich aus der Formel 1. Wie wird sein Weggang Red Bull verändern?
Das teaminterne Leben für Sebastian Vettel wird mit seinem neuen Kollegen Daniel Ricciardo auf jeden Fall bequemer. Allerdings geht Red Bull Racing mit dem erfahrenen Webber ein wichtiger Input verloren – die Dauerfehde mit dem Australier hat Sebastian Vettel durchaus zu Höchstleistungen getrieben.
Im vergangenen Jahr verlief der Brasilien-GP mit Vettels Aufholjagd höchst dramatisch. Diesmal geht es nur noch darum, ob der Vierfach-Weltmeister den nächsten Schumacher-Rekord einstellen kann: 13 Siege in einer Saison.
Ich wehre mich immer gegen diese Vergleiche mit Schumacher. Zu Schumis Rekordzeiten gab es 17 Rennen in einem Jahr, jetzt sind es 19.
Du hast Nico Hülkenberg erwähnt – der ist immer noch auf der Suche nach einem Cockpit für das kommende Jahr. Werden wir ihn 2014 in der Formel 1 wiedersehen?
Davon bin ich überzeugt. Seit Beginn der zweiten Saisonhälfte fährt Nico so gut, dass ihn irgendein Team auf jeden Fall nehmen wird. Ob es sein Wunschteam wird? Da will ich mich nicht festlegen.
Worauf freust du in der kommenden Rennsaison 2014 am meisten?
Ich bin ja ein Technik-Freak. Im nächsten Jahr gibt es im technischen Bereich so viele Änderungen – das finde ich faszinierend. Die Formel 1 sollte technisch nie stillstehen, sondern beispielhaft für die Autoindustrie Entwicklungen vorantreiben. Und genau das macht sie im nächsten Jahr.