Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

McLaren, Button, Pérez: Aufholjagd, Formel-1-Rekord

Von Mathias Brunner
Die chromfarbenen McLaren stossen Richtung Punktezone vor

Die chromfarbenen McLaren stossen Richtung Punktezone vor

Natürlich ist der Doppelsieg von Red Bull Racing beim Finale von Brasilien eine tolle Sache, aber am meisten Plätze machte in diesem Rennen McLaren gut.

Das war endlich wieder mal ein McLaren, wie es die Fans sehen wollen: Jenson Button startete zum Finale von Interlagos von Startplatz 14, Sergio Pérez wegen eines Getriebewechsels sogar nur von Rang 19 – aber die beiden Chrompfeile kamen auf den Plätzen 4 (Button) und 6 (Pérez) ins Ziel, das war bärenstark!

Jenson Button, mit nunmehr 247 GP-Einsätzen der erfahrenste Formel-1-Brite, holte für McLaren damit das beste Saisonergebnis. Und wenn natürlich eine Saison unbefriedigend ist, in welcher McLaren (erstmals seit 1980) ohne Podestplatz geblieben ist, «so endet die Saison doch auf einer positiven Note», wie Jenson unterstreicht.

Wie konnte McLaren im Rennen so stark auftreten?

Ex-GP-Fahrer Martin Brundle, selber einst in McLaren-Diensten, weiss: «Zunächst einmal hat McLaren sehr gute Simulationswerkzeuge. Das war für dieses Rennen ganz besonders wichtig, denn nach dem Training auf nasser Bahn wurde ja erst im Renne auf trockener gefahren. McLaren weiss da zum Vornherein besser, was auf die Fahrer zukommt. Der zweite Faktor war die Reifenwahl: McLaren schickte Button mit der harten Mischung auf die Reise, das tat abgesehen von ihm nur Gutiérrez. Er fuhr mit den Reifen hart, mittel und mittel für seine drei Rennsegmente. Pérez wiederum versuchte wie die meisten anderen mittel, mittel und hart. Die Tatsache, dass auch er so weit vordringen konnte, zeigt für mich, dass der McLaren heute mit beiden Mischungen gut funktioniert hat.»

Jenson Button sagt: «Um ehrlich zu sein, wollte ich die Saison mit einem Podestplatz beenden. Aber ich schätze, Rang 4 ist auch nicht übel, wenn man von so weit hinten losfahren muss. Ich bin froh, dass die Saison zu Ende ist. Es war weissgott kein leichtes Jahr, für die Jungs in der Fabrik noch härter als für mich. Ich hoffe, dieses Ergebnis von Checo und mir ist ein wenig Ansporn, 2014 wieder Vollgas zu geben.»

Sergio Pérez meint: «Ich hätte mir mehr Regen gewünscht, um noch weiter nach vorne zu kommen. Zudem musste ich zum Schluss Sprit sparen, das kostete mich einen Angriff auf Nico Rosberg.»

Teamchef Martin Whitmarsh freut sich: «Das war unser bestes Rennen in diesem Jahr. Es war herzerwärmend zu sehen, wie sich Jenson und Sergio nach vorne kämpften. Dieses Jahr war enttäuschend. Aber es gibt auch Positives – wir haben 99,17 Prozent aller Rennrunden zurückgelegt, wir sind das erste Formel-1-Team, das in allen Grands Prix des Jahres beide Autos klassiert hat. Damit haben wir den Rekord von BMW-Sauber im Jahr 2008 gebrochen. Der Rekord spricht Bände darüber, wie hochwertig unsere Jungs zuhause im Werk und hier an der Piste arbeiten. Ich sage immer, wir haben eben die grossen drei D – dedication, determination, discipline (Hingabe, Entschlossenheit, Disziplin, die Red.). Ich freue mich auch, dass Jenson hier David Coulthard als Brite mit den meisten Formel-1-Einsätzen überholt hat, in einer Art und Weise, die unterstreicht, wie hungrig Button noch immer ist.»

«Formel 1 verlangt dir ständig alles ab. Und nie war das so zutreffend wie vor dem Hintergrund des Schrittes in die neue Turbo-Ära. Wir arbeiten seit geraumer Zeit hart an dieser Herausforderung. Ab heute Abend denken wir nur noch an 2014.»

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