Fernando Alonso: «Der Fahrer wird wieder wichtiger»
Fernando Alonso hofft, dass er nächstes Jahr durch fahrerisches Können einen Vorteil hat
In der Saison 2013 drehte sich alles um die Reifen und die Piloten beklagten sich bitterlich. Das sei kein Rennfahren mehr, wenn man nur aufpassen müsste, dass einem die Pneus nicht um die Ohren fliegen, war der einhellige Tenor im Fahrerlager. Der neue V6-Turbomotor und die begrenzte Benzinmenge von 100 Kilo, die auf eine Renndistanz reichen muss, würden dem Fahrer wieder ab nächstem Jahr viel mehr Bedeutung zumessen, ist Ferrari-Pilot Fernando Alonso sicher.
Die intelligenten Fahrer in Feld hätten sicher die Nase vorne, glaubt der Spanier. «Mal sehen, was man für einen Fahrstil braucht», sagte Alonso gegenüber Totalrace. «Ich hoffe, dass die Entscheidungen der Fahrer wieder wichtiger werden und die Ingenieure weniger Kontrolle haben und, dass man seine eigenen Entscheidungen treffen muss.»
Nico Rosberg teilt die Meinung des Asturiers. «Ich freue mich sehr über die vielen Änderungen. Ich glaube, dass das ein Vorteil für mich sein kann. Mich interessiert Technik sehr und diese Seite des Sports macht mir viel Spaß. Vielleicht kann ich nächstes Jahr ein bisschen mehr herausholen als andere.»
Weltmeister Sebastian Vettel ist ebenfalls sicher, dass die Rolle des Fahrers 2014 wieder mehr an Bedeutung gewinnen wird. «Nur 100 Kilo Sprit für ein Rennen! Das könnte bedeuten, dass wir völlig neuen Techniken finden müssen, um so schnell wie möglich zu fahren, gleichzeitig aber Benzin zu sparen, um es bis ins Ziel zu schaffen», erklärte der Heppenheimer gegenüber der offiziellen Formel-1-Website.
Da sich alle Piloten umstellen müssen und weniger auf ihren gesammelten Erfahrungsschatz zurückgreifen können, könnte das für ihn ein Vorteil sein, glaubt McLaren-Neuzugang Kevin Magnussen. «Das wird für alle eine neue Herausforderung, nicht nur für mich», sagte der Däne. «Die Tatsache, dass ich weniger Erfahrung habe, als viele andere Fahrer, wird etwas weniger zählen.»
Nico Hülkenberg meint, man könne jetzt überhaupt noch nicht sagen, was wichtig sein werde und was weniger. «Keiner weiß, woran er ist, es gibt viele Fragezeichen», sagte der Emmericher auf der Essen Motorshow. «Es ist eine neue Ära in der Formel 1. Speziell der neue Motor sorgt bei den Ingenieuren für Kopfzerbrechen. Das wird für alle eine große Herausforderung.»
Hoffnungen, dass er mit Force India vielleicht sogar ein Wörtchen im WM-Kampf werde mitreden können, macht der 26-Jährige sich trotz der großen Änderungen nicht. «Red Bull und die anderen großen Teams verfügen über das Geld und die Ressourcen, um wieder ganz vorne dabei zu sein.»