Bernie Ecclestone: Kauft er sich frei?
Bernie Ecclestone muss im April in Deutschland vor Gericht
Im April soll vor dem Oberlandesgericht in München der Prozess gegen Bernie Ecclestone wegen der angeblichen Bestechung des ehemaligen BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky im Jahr 2005 beginnen. «Mr. Formula One», der seine Schuld bis heute bestreitet, muss persönlich vor Gericht erscheinen, einer Verurteilung könnte Eccelstone aber selbst im Falle eines Schuldspruchs vielleicht aus dem Weg gehen.
Wie die britische Mail on Sunday berichtet, könnte nach Prozessbeginn ein Vergleich geschlossen werden, der den 83-Jährigen vor einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren bewahren würde. «Ich glaube nicht, dass wir vor Prozessbeginn einen Vergleich erreichen können, während eines Verfahrens sind Vergleiche aber immer möglich», wird Eccelstones Anwalt Sven Thomas von der Zeitung zitiert.
Eine Sprecherin der Münchener Staatsanwaltschaft bestätigte, dass diese Möglichkeit bestehe. «Laut Gesetz gibt es die Möglichkeit, einen Prozess zu stoppen, wenn die Zahlung einer vereinbarten Summe an eine wohltätige Einrichtung oder die Staatskasse erfolgt und der Beschuldigte, die Staatsanwaltschaft und auch das Gericht dem zustimmen.»
Wie hoch diese Zahlung ausfallen könnte, stünde noch nicht fest, schrieb die Zeitung, man gehe jedoch von einer Summe von etwa 240 Millionen Pfund (knapp 290 Millionen Euro) aus. Ob Bernie Ecclestone sich wirklich durch einen Freikauf aus der Affäre ziehen könnte, weiß er jedoch selbst nicht. «Der Richter ist in einer komplizierten Lage. Er hat jemand für achteinhalb Jahre eingesperrt. Was er auf keinen Fall will ist, davon abzurücken», weiß Ecclestone, der seinen Posten als Direktor der F1-Holding nach Bekanntwerden des anstehenden Prozesses vergangene Woche niedergelegt hat.