Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Williams wieder ein Top-Team

Von Peter Hesseler
Rosberg vor Räikkönen, man gewöhnt sich dran

Rosberg vor Räikkönen, man gewöhnt sich dran

Das britische Traditionsteam fährt auf Augenhöhe mit Ferrari und entwickelt sich parallel zum GP-Betrieb technisch besser als viele Konkurrenten. Rosberg nutzt das aus.

Das Williams-Team konnte am Nürburgring seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen. [* Person Nico Rosberg *] fuhr mit phänomenalem Start von Rang 16 auf 9 und arbeitete sich dann immer weiter vor, bis er als Vierter in Ziel kam und damit sein bestes Ergebnis 2009 ablieferte.

Dabei half ihm neben seiner Fahrkunst ein veränderter Frontflügel mit verfeinerten Endplatten, die die Luft besser um die Vorderreifen herumlenken, eine überarbeitete Motorabdeckung und ein verbesserter Diffusor am FW31. An Rosbergs Auto wurde zusätzlich eine Lösung gefunden, wie man den Reifen schneller wechseln kann. Kazuki Nakajima kommt erst bei nächsten Rennen auf dem Hungaroring in Ungarn am 26. Juli in deren Genuss.

Nach entäuschender Qualifikation, in der Rosberg erstmals 2009 nicht in den dritten Abschnitt und unter die besten Zehn vordrang, beschlossen Williams’ Taktiker ihn vollbetankt ins Rennen zu schicken. Schon in der ersten Runde gewann Rosberg sechs Plätze, besonders weil er in der zweiten Kurve eine Handvoll Gegner auf der Aussenbahn düpierte, musste seinen ersten Stopp aber wegen eines kleinen Benzindruckverlustes um zwei Runden vorverlegen.

Danach musste er aus Sicherheitsgründen deutlich mehr Benzin an Bord nehmen, als eigentlich nötig, verlor dadurch abermals Zeit und auch der zweite Boxenstopp wurde vorverlegt. Ohne diese Summe an Problemchen hätte sich der Wiesbadener sicher sein erstes Podium 2009 eingefahren. So aber musste er Felipe Massa Rang drei überlassen.

Dennoch demonstrierte er das enorme Potenzial des Autos, während Teamkollege Kazuki Nakajima nach einer Kollision beim Start auf Rang 19 zurückfiel und dadurch nicht mehr als Rang 12 im Ziel für ihn heraussprang.

Williams-Technikchef Sam Michael sagt: «Es ist toll zu sehen, dass unsere Entwicklungsarbeit fruchtet, denn alle Teams bringen beständig Neuteile zu den Rennen. Und wir machen trotzdem grössere Fortschritte.»

Michael kündigte für den Ungarn-GP weitere Verbesserungen am Auto an, wohl wissend, dass alle Teams heutzutage durch Weiterentwicklungen pro Rennen zwei Zehntel zulegen. Die seien das Minimum, um in der Hackordnung nicht abzufallen.

Williams ist nun Sechster der Konstrukteurs-Wertung, mit 12 Punkten Rückstand auf Ferrari. Rosberg, der die letzten drei GP unter den besten Fünf abschloss, ist mit 20,5 WM-Punkten WM-Siebter, nur noch einen Punkt von Jarno Trulli entfernt.

Das Team aus Grove ist wieder Spitze, allerdings nur mit einem Auto.

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